WORLD OF PAIN - Improvise To Survive
Mehr über World Of Pain
- Genre:
- Crossover / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- BDHW Records
- Release:
- 28.06.2013
- Fight the Tide
- Curse of Life
- Us Versus Them
- Buried in Sin
- My Enemy
- Drowning
Ist das denn noch Hardcore?
Was ist nur aus dem Hardcore geworden? Früher waren gute Melodieführung, Authenzität und clevere Texte die wichtigsten Bestandteile eines guten Hartkern-Albums, aber spätestens seit HATEBREED versuchen die meisten Kapellen einem nur noch musikalisch auf die Schnauze zu hauen.
So manchem versierten HC-Theoretiker ist dieses Phänomen unter dem Begriff Beatdown bekannt. In diese Schublade kann man auch bedenkenlos die Brutalos WORLD OF PAIN packen, denn das Profil auf dem vorliegenden "Improvise & Survive" ist weit weg von dem, was man klassisch unter Hardcore versteht. Viele Breakdowns und tiefe Gitarren bestimmen das Bild und nähren sich in manchen Momenten wie bei 'Buried In Sin' eher dem Slam-Death an. Diese schmetternde Gitarrenführung ist typisch für die Scheibe. Auch bei 'My Enemy' wird gnadenlos auf dieses Schema gesetzt und ich denke hier phasenweise mehr an Todesblei-Kapellen wie OBITUARY als an typische HC-Combos à la SICK OF IT ALL.
Apropos, SICK OF IT ALL. An die erinnert bei 'Us Versus Them' (einer der größten Hits der New Yorker) lediglich der Name des Liedes. Ansonsten hat der genannte Titel wenig bis gar nichts mit den East-Coast-Legenden zutun und bleibt der Beatdown-Schiene (zu sehr) treu.
Gesangstechnisch geht es auch eher metallisch zur Sache und maximal die Gangshouts im Hintergrund rezitieren die HC-Wurzeln. Wenn ich WORLD OF PAIN in einem Satz beschreiben müsste, würde ich antworten, dass sie Hardcore spielen wie ihn sich Extreme-Metaller vorstellen.
"Improvise To Survive" ist keine schlechte EP, aber WORLD OF PAIN geht in vielen Bereichen zu generisch vor und belässt es bei zu vielen stumpfen Breakdowns statt eigene Akzente zu setzen. Es gibt eigentlich nicht viel über diesen Rundling zu berichten und alle Songs setzen im Grunde auf dasselbe stumpfe Prügel-Schema. Die Tough-Guy-Fraktion, die eh nur wegen den Pits auf ein Konzert geht, wird es freuen, aber der etwas offenere Hardcore-Freundeskreis wird sich hierbei zu schnell langweilen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner