WORLDVIEW - The Chosen Few
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Worldview
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- M24 Music Group (Cargo Records)
- Release:
- 22.05.2015
- Mortality
- Illusions Of Love
- Back In Time
- The Mirror
- Why
- Prisoner Of Pain
- Two Wonders
- Walk Through Fire
- The Chosen Few
- The Last Cry
Zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht.
Es wird leicht progressiv, hoch melodiös und, wenn man sich einmal die Besatzungsmannschaft von WORLDVIEW anschaut, auch äußerst prominent. Rey Parra (SACRED WARRIOR) und George Rene Ochoa (RECON, DELIVERANCE) brachte die Beerdigung von Rick Macias, Keyboarder von SACRED WARRIOR, im Jahre 2009 zusammen. Nach dem Entschluss, gemeinsam Musik zu machen, nahmen sie Bassist Todd Libby und Ochoas ehemaligen Kollegen John Gonzales an der Schießbude mit ins Boot und kehren nun mit ihrer ersten Kooperation zurück. Mit STRYPER-Frontmann Oz Fox, BLOODGOOD-Frontröhre Les Carlsen und Jimmy P. Brown von DELIVERANCE als Gastsänger kann WORLDVIEW auch tatkräftige Unterstützung vorweisen. Es ist eben eine große Familie, die schon auf jahrelange Erfahrung im Musikbusiness und vor allem Freundschaft zurückblicken kann.
Doch trotz der illustren Runde will das WORLDVIEW-Debüt "The Chosen Few" nicht so richtig zünden und in die Gänge kommen. Die Grundpfeiler hierfür sind allemale vorhanden: Am Know-How der Jungs kommen keinerlei Zweifel auf, die Melodien sind schön und gehen gut ins Ohr und die Produktion, für die sich Bill Metoyer (SLAYER, W.A.S.P., FATES WARNING) verantwortlich zeigt, ist glasklar. Doch WORLDVIEW macht schlicht und ergreifend zu wenig aus den Möglichkeiten und kann die immensen Erwartungen, die man bei all dem Starkult automatisch aufbaut, nur zum Teil erfüllen. Der teils verträumte, teils dramatische Opener 'Mortality', 'Back In Time' und vor allem das himmliche Titelstück sind solche Songs, von denen man sich definitiv mehr wünscht: Sie präsentieren US Melodic Metal auf sehr hohem Niveau. Und auch das leicht vertrackte 'Illusions Of Love', 'Walk Through Fire', sowie zum Teil 'Prisoner Of Pain' können zumindest ansatzweise überzeugen. Doch die restlichen Stücke plätschern eher auf mittelklassigem Niveau vor sich hin und haben nicht jenen Ausdruck, den man sich erhofft. Vor allem 'Why' und 'The Last Cry' trotz tollen Mittelparts wollen einfach nicht funktionieren und passen darüber hinaus auch qualitativ nicht so recht ins Gesamtmuster.
Vielleicht liegt es an den hohen Anforderungen, an dem zu stark progressiven Element oder an der fehlenden Konsequenz, ich weiß es nicht. Fest steht jedoch, dass sich diese durch und durch sympathische Gruppierung mit ihrem Debütalbum leider im unscheinbaren Mittelfeld wiederfindet, obgleich die oben genannten Anspieltipps das eigentliche Können zumindest aufblitzen lassen. Aber wer weiß, wie sich WORLDVIEW als Gesamtgefüge noch entwickeln wird, welche Taten dem Erstlingswerk noch folgen werden und ob lediglich aller Anfang bekanntlich schwer ist.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp