WORMED - Omegon
Mehr über Wormed
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 05.07.2024
- Automatron Virtulague
- Pareidolia Robotica
- Protogod
- Pleoverse Omninertia
- Malignant Nexus
- Virtual Teratogenesis
- Aetheric Transdimensionalization
- Gravitational Servo Matrix
- Omegon
Science-Fiction vs. räudiges Geballer.
Irgendwie wollen das futuristische Konzept von "Omegon" und das räudige, meist sehr technisch betonte Geballer von WORMED nicht so recht zusammenpassen. Zumindest denkt man beim Genuss des neuen Albums der Truppe aus Madrid nicht dringend an künstliche Intelligenz, freakige Science-Fiction oder dergleichen, sondern wähnt sich im üblichen Splatterkosmos vergleichbarer Acts - doch das soll der Sache grundsätzlich keinen Abbruch tun.
Blickt man nämlich auf den musikalischen Output der Iberer, entdeckt man definitiv einige interessante Knüppelvarianten, deren handwerklicher Anspruch immens ist, bei denen aber auch die Gefahr droht, dass sich der breaklastige Stoff mit der Zeit ins Jenseits schießt. Denn sobald WORMED mit raschen Tempovariationen für leichte Überforderungserscheinungen auf der anderen Seite der Box sorgt, ist es immer wieder ein schmaler Grat zwischen technischer Vollkommenheit und kompositorischer Hektik, den die Band aber glücklicherweise in den meisten Fällen galant umschifft.
Was auf "Omegon" aber definitiv noch Bedenken auslöst, ist der gelegentlich hölzerne Drumsound, der allerdings komischerweise nur in den ersten drei Tracks der neuen Scheibe wahrzunehmen ist. Das rohe Gehacke in einer Nummer wie 'Pareidolia Robotica' würde jedenfalls wesentlich mehr Spaß machen, wenn hier auch etwas Organisches den Rhythmus bestimmen würde, und auch das an sich richtig starke 'Protogod' muss hier einige Abstriche in Kauf nehmen. Komischerweise löst sich dieses Problem im weiteren Verlauf der Scheibe in Wohlgefallen auf, vielleicht aber auch weil WORMED im zweiten Abschnitt eine deutlich klarere Linie verfolgt und in Nummern wie 'Aetheric Transdimensionalization' und 'Omegon' bei aller Verspieltheit viel straighter auf den Punkt kommt. Und auch das ist eine willkommene Abwechslung zu den fordernden, aber durchaus hörenswerten Stücken der Anfangsphase.
Am Ende ist dieses Album dennoch polarisierend, weil es viele Komponenten des rohen Old-School-Todesbleis mit durchaus modernen Elementen vermischt, hier aber meines Erachtens einen sehr guten Mittelweg findet und trotz der genannten Faktoren ziemlich fett ballert. Eine bessere Bewertung fällt lediglich den Unzulänglichkeiten in der Abmischung zum Opfer; für Freunde des technischen Death Metals ist "Omegon" aber sicherlich einen konkreteren Lauschangriff wert!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes