WORTH - Worth
Mehr über Worth
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 12.05.2023
- Time Won't Heal
- In Compulsion
- Entwined
- Cravings
- Chased
- Unbound
- Emptiness
- Morning Blaze
- Vanished
- Nu Uita
- Frozen Echelon
- Nova
- One Named Nightmare
- To Light One's Fire
Guter Melodic-Death-Doom aus Spanien!
Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Melodic Death Metal gerade seinen gefühlt zehnten Frühling erlebt. Ich jedenfalls habe schon lange nicht mehr so viele Newcomer gesehen und gehört wie in den vergangenen Jahren. Gerade Spanien scheint dabei ein fruchtbarer Nährboden für den Gothenburg Sound zu sein, denn mit dem neuen Langspieler von WORTH liegt schon die nächste Scheibe aus den sonnenverwöhnten Land im Süden Europas auf meinem Schreibtisch. "Worth" markiert dabei den zweiten Release der Spanier, der auf das Debüt "The Essence Of Life" aus dem Jahr 2018 folgt und im TitansLab Recording Studio in Italien aufgenommen, gemischt und gemastert wurde.
Musikalisch hat die Band, die aus Sängerin Cri Jill, Basserin Francesca Missori, Gitarristin Gloria Falgueras und Schlagzeuger Sevie Gamester besteht, ihre Wurzeln aber nicht im klassischen Schwedentod, den etwa Bands wie IN FLAMES, AT THE GATES oder auch DARK TRANQUILLITY in den frühen Neunzigern berühmt machten, sondern sie mögen ihre melodischen Riffs eher mit einer guten Prise Doom. Entsprechend fallen mir auch eher Bands wie BEFORE THE DAWN oder GHOST BRIGADE als Referenzen ein, wenn ich euch die Musik der Spanier grob beschreiben sollte. Von angezogener Handbremse merkt man ansonsten beim Opener 'Time Won't Heal' erst einmal wenig, denn mit ihrer finsteren Stimmung, ausladenden Melodien und den tiefen Growls von Fronterin Cri ist die Komposition ein echter Hassbrocken, der mir direkt sehr gut gefällt.
'Entwined' ist da schon ein ganz anderes Biest, denn der Song beginnt zwar mit dezenten PARADISE LOST-Vibes, zieht die Temposchrauben aber auch immer wieder einmal scharf an und lehnt sich so deutlich mehr in Richtung Melodic Death Metal. Für mich ist das allerdings nicht die starke Seite der Band, die mir immer besonders dann eine Gänsehaut über den Rücken jagt, wenn das Tempo gedrosselt und die Melodien episch und melancholisch sind. Diese angesprochenen Melodien lassen sich zum Beispiel hervorragend in 'Cravings' oder 'Unbound' nachhören, die ich euch beide als Anspieltipp ans Herz legen darf. Natürlich gibt es aber auch die Ausnahme, welche die Regel bestätigt, denn mit 'Chased' ist auch ein eher flotter Song ganz besonders überzeugend ausgefallen. Kein Wunder, dass die Spanier den Track als Single gewählt haben, denn gerade die Gitarrenleads sind hier mehr als geschmackvoll und eingängig.
Ganz kann das Quartett das hohe Niveau der ersten Albumhälfte aber hinten raus nicht halten, denn außer 'One Named Nightmare' finden sich hier nur noch wenig echte Höhepunkte. Mein Bauchgefühl sagt daher auch, dass die Scheibe mit einer Straffung auf 10 Tracks ein paar mehr Punkte hätte einstreichen können. Aber auch so reicht es für einen sehr unterhaltsamen Melodic-Death-Doom-Brocken zu soliden 7,5 Punkten, der alle Anhänger und Anhängerinnen der eingangs erwähnten Referenzbands zumindest zu einem Antesten einladen sollte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs