WOSLOM - Beyond Inferno
Mehr über Woslom
- Genre:
- Heavy / Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Payback
- What Lies Within
- No Tomorrow
WOSLOM aus Brasilien machen den Underground seit 1997 unsicher und haben nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten zu einem stabilen Line-up gefunden. Der Härtegrad der Songs stieg über das zweite Demo "From Dark To Light" bis heute an, und mit "Beyond Inferno" liegt mir das aggressivste und schnellste Mini-Album der vier Jungs vor.
Obwohl die Richtung immer noch irgendwo im Heavy/Thrash-Metal-Bereich liegt, ist auch auf diesen drei Tracks der Gesang am schwersten verdaulich. Unmelödiöses, tiefes Halbgeschrei erinnert mich eher an Hardcore-Scheiben denn an Metal. Abwechslung ist während der insgesamt zwölf Minuten leider (zumindest gesangstechnisch) Mangelware. Immerhin: Während 'Payback' einen Uptempo-Smasher mit coolem Riff darstellt, in dem der Gesang nach einer gewissen Eingewöhnungsphase erträglich ist, wirken die Vocals besonders anfangs des zweiten Songs 'What Lies Within', einer Mischung aus Ballade und Hardcoregroover, grausam. Hier singt Tiago Bechara clean und spätestens hier weiß man, wieso er ansonsten zur Hardcorestimme greift. Ansonsten ist mit 'No Tomorrow' ein gesteigerter Midtemposong vorhanden, der mit auffälligen Shouts im Refrain recht schnell ins Ohr geht. Eben bei diesem letzten Song scheinen die Riffs auch am wenigsten durchgekaut, auch Tempowechsel sorgen für die eine oder andere Überraschung.
Schon an dieser Beschreibung liest man die Versuche der Band heraus, ihre Stilrichtung nicht allzu sehr zu begrenzen. Immerhin kann man von drei völlig verschiedenen Songs sprechen. Auch die Produktion ist absolut in Ordnung. Dennoch: Bechara, der ebenso die Rhythmusgitarre bedient, sollte sich auf seine Klampfe beschränken und zusammen mit seinen Jungs einen geeigneten Sänger suchen. Potenzial ist nämlich auch hier vorhanden, unschwer unter anderem an den Gitarrensoli rauszuhören. Fans von den härteren ANTHRAX-Sachen können ja mal auf die Homepage gehen und reinhören, kostet schließlich nix.
Anspieltipp: No Tomorrow
- Redakteur:
- Christian Hubert