WOSLOM - Evolustruction
Mehr über Woslom
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Evolustruction
- Haunted By The Past
- Pray To Kill
- River Of Souls
- No Last Chance
- New Faith
- Breathless (Justice's Fall)
- Purgatory
- Breakdown
Einmal mehr Brasiliens Antwort auf TESTAMENT!
Mit "Time To Rise" landete die brasilainische Thrash-Brigade von WOSLOM vor nicht allzu langer Zeit einen echten, unverhofften Volltreffer. Bay-Area-Thrash im Stile von TESTAMENT und METALLICA zu "Ride The Lightning"-Zeiten wurde aufgefahren, und selbst wenn hier schon ganz andere Formen der Nachahmung für Achtungserfolge sorgten, so hat es wohl kaum eine Truppe gegeben, die den Stoff der mitttleren 80er so überzeugend und leidenschaftlich auf den Punkt gebracht hat wie diese Südamerikaner.
Mit dem aktuellen, relativ schnell nachgefeuerten "Evolustruction" ist der Überraschungseffekt natürlich nicht mehr die entscheidende Trumpfkarte, die Erwartungshaltung unterdessen aber immens hoch. Und über weite Strecken kann die Band dem auch standhalten, wenngleich sich gerade zu Beginn so manchte verkopfte Passage eingeschlichen hat, die der neuen Scheibe ein bisschen den Drive klaut. 'Haunted By The Past' und der Titelsong wollen beispielswiese nicht auf Anhieb zünden, aber auch das düstere 'River Of Souls' benötigt ein paar Durchläufe mehr, bis man sich intensiv mit der Materie anfreunden möchte.
Allerdings sind diese vermeintlichen Hänger nicht auf Ermüdungserscheinungen beim Songwriting zurückzuführen, sondern vielmehr einem vielschichtigeren, teils auch progressiveren Ansatz, der "Evolustruction" zugrunde liegt. Dass es bei WOSLOM aber auch nach wie vor straight abgeht, beweisen im zweiten Abschnitt der Platte fulminante Brecher wie das eingängige 'Breathless (Justice's Call)' und das MAD DRAGZTER-Cover 'Breakdown', die ebenso wie das flotte 'Pray To Kill' ddie Highlights des neuen Werkes beschreiben. Und mit 'Nea Faith' und dem vielschichtigen 'Purgatory' stehen weitere Kracher auf Abruf bereit, die zwar ebenfalls etwas mehr Anlaufzeit benötigen, dafür aber in der Tiefenwirkung definitiv noch einmal richtig zulegen.
Unterm Strich ist "Evolustruction" vielleicht nicht die Granate, die man sich nach dem fulminanten Vorgänger gewünscht hätte. Abgesehen vom letzten TESTAMENT-Album gibt es aber dennoch kaum eine Platte, die den Geist der alten Bay Area so tief inhaliert wie diese - und damit haben WOSLOM die Erwartungen auch voll und ganz erfüllt!
Anspieeltipps: Pray To Kill, Breathless (Justice's Call), Purgatory
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes