WOUNDS - Ruin
Mehr über Wounds
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 15.03.2024
- Of Ruin
- The Archfiend's Apothecary
- Doom Incarnate
- In The Maw Of The Beast
- Birth Of A New Light
- Dismember And Devour
- Zoophagist
- Ready Your Mind For The Grind
- Bent On Disaster
Mächtiges Brett, klinischer Output - ein Dilemma...
Mensch, irgendwie ist das eine ärgerliche Sache. Eigentlich mag ich technischen Death Metal besonders gerne, und da ist es mir auch gleich, ob man nun die ganz alte Schule bedient, moderne Elemente einfließen lässt oder gar ein paar Core-Einschübe zur Instandhaltung des brachialen Status' hinzupackt. Eigentlich gefällt mir auch die Herangehensweise von WOUNDS, eine bereits 2006 in Chicago gegründete Combo, die einen guten Mix aus allen drei genannten Varianten gewählt hat und vor allem in Sachen Riffing hier und dort echte Maßstäbe setzt. Doch leider krankt der neue Release aufgrund seines doch sehr sterilen Sounds und reduziert die Freude dadurch wieder merklich.
Es sind nämlich die derzeit oftmals heiß diskutierten Defizite in der Produktion bzw. im Mix, die hier gerne wieder als Spielverderber agieren. Die Drums klingen äußerst klinisch, manchmal gar maschinell, und würde die Band nominell keinen Schlagzeuger in ihren Reihen haben, müsste man tatsächlich auch daran zweifeln, ob hier wirklich Fleisch und Blut die Stöcke angefasst hat. Die Rhythmusabteilung leistet ganze Arbeit, die Grooves sind verdammt fett, doch bedauerlicherweise lässt sich dies angesichts des leider sehr stumpfen Outputs nicht in der Form genießen, wie man es wahrscheinlich live tun würde. Unglücklicherweise setzt sich diese Misere beim Gitarrensound fort; die Stakkatos sind brillant und brutal, aber auch hier klingt alles sehr kalt und herzlos. Nicht dass es den Musikern an der nötigen Leidenschaft mangelt, aber man kann eben nur das wahrnehmen, was aus den Boxen schallt, und das ist am Ende viel zu frostig.
Es ist ein echtes Dilemma, was sich aus diesen Tatsachen ergibt, denn leider wird das finale Produkt dem tatsächlichen inhaltlichen Vermögen von "Ruin" überhaupt nicht gerecht. Die neun Songs sind eine permanent prügelnde Ballerbude mit vielen ordentlichen technischen Spielereien. Aufgrund der genannten Fakten ist die freiwillige Prügelstrafe, die man von WOUNDS empfangen könnte, aber dann doch nicht so intensiv wie erforderlich.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes