WRACH - Quae Infra Volo Videre
Mehr über Wrach
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Apocalyptic Witchcraft Recordings
- Release:
- 20.06.2024
- (The Altar Of Tarren Deusant) Ghæstan Sathanical Semilanceata
- (The Call Of the Carnyx) The Abyss, The Seven Pillars, And The Gift Of Annwn
- (The Throes Of The Covenant) Born From The Womb Of Chaos
- Hail Death!
- (Ll.B.C. MMXXI) Ignis N.O.X. Delirium
- Quae Infra Volo Videre
- A Woeful Descent (Telos)
Walisische Verrohung mit Sternchen.
Sie mag nicht sonderlich groß sein, die finstere Szene in Wales, doch gerade in den letzten Monaten hat sie einige durchaus interessante Releases ausgespuckt, die vor allem Liebhaber des ursprünglichen, rohen Black Metals ansprechen sollten. Ein gutes Beispiel ist der neue Silberling aus dem Hause WRACH, einer noch recht dienstjungen Combo, die nach der Gründung 2021 zwei 1-Track-Demos veröffentlicht hat, deren Material sich nun auch auf dem ersten offiziellen Album wiederfindet.
"Quae Infra Volo Videre" orientiert sich dabei recht stark an der nordischen Szene Anfang der 90er, soll heißen, Acts wie MAYHEM, DARKTHRONE und DARK FUNERAL sind sicherlich Aspiranten, von denen die Waliser maßgeblich beeinflusst sein dürften. Aber auch in der Nähe der Heimat entdeckt man Acts wie HECATE ENTHRONED und das ganz frühe Material aus dem CRADLE OF FILTH-Fundus, zudem die sieben neuen Stücke eine Verbindung zeigen - ob nun gewollt oder nicht. Mit den besten Referenzen ausgestattet, dürfte die Platte daher an vielen Ecken auch ein Selbstläufer sein, zumal es den Herren von WRACH eindrucksvoll gelingt, die verrohte Boshaftigkeit des puristischen Black Metals mit einigen sphärischen Komponenten zu verbinden, ohne dabei die grundsätzlich recht aggressive Haltung an irgendeiner Stelle aufgeben zu müssen.
'(The Throes Of The Covenant) Born From The Womb Of Chaos' ist hier ein perfektes Beispiel für den teils ungestümen Mix aus finsteren, epischen Parts und partiell chaotischer Zerstörungswut, die grundsätzlich dem gesamten Werk zugrundeliegt, hier aber noch einmal besonders infernalisch zur Geltung kommt. Aber auch im zunächst verhaltenen Opener '(The Altar Of Tarren Deusant) Ghæstan Sathanical Semilanceata' bricht nach einem längeren Intro ein wahrhaftiger Orkan los, der Freunde der frühen zweiten Welle auf jeden Fall sofort mitreißen sollte.
Und so reißt der Strom der Zerstörung nicht ab, wird mit doomigen Gitarren in 'Hail Death!' noch einmal neuartig interpretiert, nimmt später aber aauch wieder ordentlich Fahrt auf und findet im erhabenen Titelsong seine vorläufige Vollendung. Mit 'A Woeful Descent (Telos)' steht am Ende noch ein ganz besonderes Schmankerl, in dem die Komponenten noch einmal recht aufgeregt kulminieren und dem Album einen würdigen Abschluss verschaffen.
Noch einmal: Die Szene ist klein, und nicht alle neuen Platten aus dem Underground in Wales können überzeugen. "Quae Infra Volo Videre" gehört jedoch zu den erlesenen Werken dieser Herkunft, die man sich hier nicht entgehen lassen sollte!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes