WRATH OF BELIAL - Embers Of Dead Empires
Mehr über Wrath Of Belial
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- CDN Records
- Release:
- 15.06.2025
- Dismantling Logos
- Mask Of Commiseration
- The Secular And The Divine
- Embers
- Visions Of The Annointed
- Atonement
- The Devouring Mother
- The Marble And The Sculptor
- The Stench
- Weight Of The Transcendent
Die lange Wartzeit hat sich gelohnt!
Als die Dänen WRATH OF BELIAL mit ihrem Debüt "Bloodstained Rebellion" im Jahr 2017 die Death-Metal-Szene erstmalig aufmischten, schienen sie geradezu dazu prädestiniert zu sein, den Todesstahl-Staffelstab in ihrer Heimat von HATESPHERE zu übernehmen. Der Silberling hatte dabei alles, was man sich als Fan des Genres nur wünschen kann: Brutalen Groove, fiese Riff-Attacken, halsbrecherische Soli, genügend Vertracktheit und schlussendlich großartige Vocals von Fronter Kasper B. Hornstrup. Doch leider wurde es im Anschluss ziemlich ruhig um den Fünfer, der schlussendlich satte acht Jahre brauchte, um uns nun endlich mit "Embers Of Dead Empires" das Zweitwerk vorzulegen. Ob sich das Warten gelohnt hat?
Nun, bestehende Zweifel sollten vom Opener 'Dismantling Logos' ziemlich zügig ausgeräumt werden, denn nach einem vertrackten Auftakt wälzt sich unter diesem Titel eine schiere Riff-Dampfwalze aus den heimischen Boxen, die alles und jeden in ihrem Weg überrollt. Das Schöne ist aber, dass bei aller Brachialität und teilweise auch spannender Vertracktheit, mit der hier zu Werke gegangen wird, immer ein hauchdünner melodischer Faden - teils von den feinen Gitarrenleads, teils von den prägnanten Riffs - gespannt wird, der dafür sorgt, dass man sich auch als Liebhaber der eher melodischen Anwandlungen des Death-Metal-Sektors schnell mit WRATH OF BELIAL anfreunden kann. Die lupenreine, druckvolle und sehr aufgeräumte Produktion von Mendel bij de Leij, der ebenfalls bereits beispielsweise für ABORTED hinter den Reglnern gesessen hat, sorgt schlussendlich dafür, dass der Einstand von "Embers Of Dead Empires" auf ganzer Linie gelingt.
Und auch danach lassen die Dänen nicht locker, sondern knallen noch zahlreiche weitere Höhepunkte raus, die schnell den sowieso schon starken Opener übetreffen. 'Mask Of Commiseration' ist hier beispielsweise direkt der erste Kandidat, denn mit einem Blick in Richtung des AT THE GATES-Frühwerks und sogar einem leichten Hang zur eisigen Kälte des melodischen Black Metals haut einem die Nummer ihre fiesen Melodie-Krallen schnell ins Gehirn und lässt so schnell nicht mehr locker. 'The Secular And The Divine' nimmt die AT THE GATES-Parallen ebenfalls auf und hat trotz rasantem Tempo eine so herrlich melodische Grundausrichtung, dass ich oftmals an die besten Momente der schwedischen Kollegen denken muss. Und ja, auch die Groove-Schiene kann der Fünfer gekonnt fahren, etwa wenn sich 'Visions Of The Annointed' gekonnt im Mid-Tempo suhlt und in dieser Gangart sämtliche Nackenmuseln überstrapaziert. Schade, dass solche Tempowechsel hinten hinaus seltener werden, weswegen sich gegen Ende der Spielzeit auch ein paar Längen einschleichen, wo ich mich dann nicht mehr restlos von der brutalen Death-Metal-Attacke abgeholt fühle und vielleicht etwas zu sehr auf die Riff-Tube gedrückt wird.
Aber wir wollen hier auch nicht zu viel meckern, denn in den besten Momenten ist WRATH OF BELIAL auf dem Zweitwerk schon Weltklasse, und auch in den "schwächeren" Passagen bleiben die Dänen deutlich über dem Durchschnitt. Macht in der Summe ein wirklich starkes Album, das Todesstahl-Fans unbedingt einmal antesten sollten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs