WRITTEN IN BLOOD - Written In Blood
Mehr über Written In Blood
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trollzorn Records
- Release:
- 02.12.2022
- Slithering Snakes
- Written In Blood
- Germanic
- Wilde Jacht
- Ghouls Of The Forest
- Thrown Into The Bog
- Witte Wieven
- Heathens We Are
- Return Of The Ancient Gods
Solider melodischer Todesstahl, der erst hinten raus an Qualität gewinnt.
Wer mich kennt und meine Rezensionen häufiger verfolgt, der dürfte wissen, dass bei der Nennung des Genres Melodic Death Metal immer sofort meine Ohren gespitzt sind. Entsprechend musste ich mir natürlich auch das Debüt der Niederländer WRITTEN IN BLOOD vornehmen, denn der Vierer kategorisiert sich selbst als melodischer Todesstahl und legt dieser Tage mit "Written In Bood" nach einem Demo aus dem Jahr 2020 sein offizielles Debüt hin. Dass mit Bert Hoving auch der ehemalige Basser der Kollegen GOD DETHRONED am Tieftöner und Gesang involviert ist, steigert meine Erwartungshaltung an die Scheibe natürlich auch noch einmal.
Die entthronten Götter aus unserem Nachbarland sind übrigens auch musikalisch ein gutes Stichwort, denn ähnlich wie bei seiner Ex-Band wird auch bei Hovings neuem Projekt das "Melodic" in Melodic Death Metal eher kleingeschrieben. Stattdessen serviert man primär deftigen Todesstahl, der eher selten in Richtung Göteborg schielt, dann aber auch immer wieder feine Melodien im Gepäck hat. Freunde und Freundinnen von GOD DETHRONED oder EVOCATION dürften hier daher musikalisch durchaus an der richtigen Adresse sein, auch wenn WRITTEN IN BLOOD mit den eben genannten Größen der Szene noch lange nicht komplett mithalten kann.
Der selbstbetitelte Erstling kommt nämlich nur sehr mühsam in die Gänge und präsentiert im ersten Drittel der Spielzeit zwar handwerklich sauber vorgetragenen, aber teilweise auch eben sehr vorhersehbaren und wenig fesselnden melodisch angehauchten Todesstahl. Erst mit dem sechsten Track 'Thrown Into The Bog' kommt hier wirklich Leben in die Bude, plötzlich sitzen die Gitarren-Riffs, die Melodiebögen kommen auch besser zur Geltung und beißen sich vor allem flott im Gehörgang fest. Das folgende 'Witte Wieven' hat auch einen sehr feinen und melodischen Mittelteil zu bieten, während 'Heathens We Are' doch eher wieder etwas stumpf aus den Boxen hämmert und damit eher in die eröffnenden Minuten gepasst hätte. Glücklicherweise bleibt dieser Track aber in der zweiten Halbzeit der Scheibe der einzige Durchhänger, denn das Beste haben sich die Niederländer dem Sprichwort gemäß für den Schluss aufgehoben, wo sich 'Return Of The Ancient Gods' dem Songtitel entsprechend episch in die Lüfte schwingt und mir schon nach dem ersten Durchlauf einen hartnäckigen Ohrwurm einpflanzt, der sich auch so schnell nicht wieder herausspülen lässt.
Mehr solcher Songs hätten es auf dem Erstling aber durchaus sein dürfen, denn auch wenn "Written In Blood" hinten raus durchaus einige Volltreffer zu bieten hat, ist die Scheibe in den ersten Minuten deutlich zu unspektakulär ausgefallen. Besonders ärgerlich, weil das Hörer und Hörerinnen durchaus abschrecken könnte, denn ohne den Rezensionsauftrag hätte auch ich wahrscheinlich nach den ersten drei Songs zum nächsten Silberling geskippt und die Niederländer von meiner Merkliste gestrichen. Unter dem Strich stehen damit am Ende solide 7 Punkte für eine ordentliche Scheibe, der aber beim nächsten Mal noch eine Steigerung folgen muss, damit sich WRITTEN IN BLOOD als dauerhafte Konstante im europäischen Todesstahl etablieren kann.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs