WULDORGAST - Cold Light
Mehr über Wuldorgast
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 13.12.2024
- Obscured In Shadows
- Natural Life Is Eternal Battle
- Cold Light Of Reason
- Labyrinth Of Control
- Cipher To Eternity
- Dawn Of The Black Sun
Kompakt komponiertes, traditionelles Black-Metal-Debüt!
Unzählige Black-Metal-Projekte veröffentlichen zunächst Demos in geringen Auflagen oder gehen heutzutage den Weg über digitale Distribution, bekommen dann einen Vertrag bei einem kleinen Label und freuen sich, wenn die erste EP dann in halbwegs professioneller Aufmachung über eben jenes Label erscheint. Nicht so WULDORGAST, die direkt mit ihrem Debütalbum, das auch gleichzeitig das erste Material, das von dem Duo zu hören ist, bei Iron Bonehead gelandet ist. Dies ist natürlich überraschend, da das Label nicht etwa über Demos oder EPs auf die Band aufmerksam geworden ist, sondern vermutlich durch die Zugehörigkeit zu dem sogenannten Order Of The Broken Sword-Zirkel, zu dem auch beispielsweise LURING oder AZATOTH'S DREAM gehören. Angemerkt sei hier auch, dass F.S. der Vokalist von WULDORGAST auch bei LURING das Mikro in die Hand nimmt und Sceadugenga, der auf "Cold Light" für die Instrumentalfraktion zuständig ist, auch in einigen anderen Projekten recht aktiv ist und auch für 2024 schon so einige Alben auf dem Kerbholz hat.
Wenn wir uns jetzt aber zurück zu dem Debüt des Duos begeben, das es auf knapp 32 Minuten und sechs Tracks bringt, so fällt nach mehrmaligem Hören auf, dass es schwerfällt, "Cold Light" in umfassender Weise zu beschreiben. Das Album fällt weder durch einen überbordenden Melodienreichtum, noch durch ein gesteigertes Maß an Brutalität auf. Die Musik ist eher kalt, was der insgesamt verhallten, aber in dem Rahmen noch recht klaren Produktion und den Vocals zu verdanken ist, die durch einige Effekte eine interessante Dynamik entwickeln und zwischen gut akzentuiert und verwaschen beim Hörer ankommen, sich aber insgesamt gut in das Gesamtbild einfügen und die Qualität des Albums nicht in Mitleidenschaft ziehen. Gestartet wird mit 'Obscured In Shadows', das wie auch später 'Dawn Of The Black Sun' mit eingängigen Leads aufmerken lässt. Dabei ist das Songwriting größtenteils konventionell, nimmt aber auch die eine oder andere unvorhergesehene Wendung, ohne dabei allzu wirr oder ausgefallen zu agieren.
So schleicht sich auch der eine oder andere Black 'n' Roll-Moment in die Songs, wie zum Beispiel in 'Natural Life Is Eternal Battle' oder 'Labyrinth Of Control' zu hören ist, wobei zweiteres auch durch ein paar elegante Thrash-Riffs punkten kann. Daneben sticht einerseits der quasi-Titeltrack 'Cold Light Of Reason' durch das durchgehend höhere Tempo und auch die an klassischen norwegischen Black Metal erinnernden Melodien hervor, das dem sich vorwiegend im Midtempo abspielenden Album, einen gelungenen Kontrapunkt entgegensetzt, während andererseits 'Cipher To Eternity' den Hörer durch das vom klassischen Heavy Metal beeinflusste Riffing überraschen kann. Das vorhin erwähnte 'Dawn Of The Black Sun' als Abschluss greift einige Elemente der vorhergehenden Songs gekonnt auf und baut auch klassische Pagan Black Metal-Melodien ein, die in diesem Kontext letztlich doch recht passend sind und den Hörgenuss nicht schmälern.
WULDORGAST ist ein gutes, aber nicht überragendes Debüt gelungen, das jedoch in keine Richtung große Akzente setzen kann. "Cold Light" ist ein klassisches Album durch und durch, das nun wirklich keine Innovation mit sich bringt, aber in dem, was es tut, stark umgesetzt ist und durch die mitreißende Darbietung etliche Fans anziehen dürfte. Ein starkes Label für zuküntige Veröffentlichungen hat man nun im Rücken und Fans dürfen gespannt sein, was das Duo in Zukunft noch zustande bringt, zumal ein nächstes Album bei der hohen Aktivität von Sceadugenga nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen