WUMPSCUT - Evoke
Mehr über Wumpscut
- Genre:
- Gothic Techno
- Label:
- Hardbeat Propaganda/Soulfood
- Release:
- 04.04.2005
- Maiden
- Churist Churist
- Don´t Go
- Evoke
- Tomb
- Hold
- Krolok
- Breathe
- Rush
- Perdition
- Obsessio
1992 war der Startschuss für WUMPSCUT, nachdem Bandgründer Rudy R., der als langjähriger Gothic/EBM-DJ in der Münchener Discothek "Pipeline" aufgelegt hat, den Drang verspürte, selbst Musik zu machen. Zu den erfolgreichsten Undergroundhits zählt das auf dem 93er Werk "Music For Slaughtering Tribe" enthaltene 'Soylent Green'. Nach diversen Veröffentlichungen und Re-Releases haben WUMPSCUT ihr mittlerweile fünftes Album "Evoke" am Start. Auch auf dieser Scheibe zeichnet sich Rudy, neben den Tracks, auch für die Produktion und Arrangements verantwortlich. Um ein bisschen mehr Abwechslung zu bringen, hat er sich noch zwei "Mithelferinnen" ins Studio geholt. Da wäre zum einen Jane M., die bei 'Hold', 'Maiden' und 'Don´t Go' den Gesang beigesteuert hat, und zum anderen Clara S., die sich für die stimmliche Veredelung von 'Obsessio' verantwortlich zeichnet.
Desweiteren wäre da noch das Cover zu nennen, das an ein neuzeitliches "Alien" erinnert. Besonders die extrem schlanke Taille ist hervorzuheben und wird wohl in der Realität nicht zu verwirklichen sein, es sei denn, man(n)/frau bringt die richtige Genetik mit!
Doch was nützt die beste Verpackung, wenn der Inhalt nix taugt? Gar nichts! Gerade dann ist ein bisschen intensiveres Hören angebracht. Der Opener 'Maiden' kommt recht getragen und kann mit den weiblichen Vocals punkten. Der absolute Oberbringer ist es nicht, aber ich habe bei weitem schon Schlimmeres gehört. Anders verhält es sich mit 'Churist Churist', das gerade wegen des ungewöhnlichen Textes eine besondere Faszination besitzt. Könnte in manch einem Goten-Club zu einem Hit avancieren. Geht es bei den ersten Songs eher gemäßigt ab, so werden bei 'Don´t Go' stampfende Technobeats mit zuckersüßen Melodien kombiniert. Ich find´s zu monoton, da es etwas blutleer wirkt und im Vergleich zu den beiden vorigen Liedern absolut nicht überzeugen kann. 'Evoke' kann gerade noch so die Kurve kratzen. Als weitere Highlights wären noch das ruhige Instrumental 'Tomb' und das JEAN-MICHEL JARRE-artige 'Hold' zu nennen. 'Krolok' fährt leider im selben monotonen Fahrwasser wie 'Don´t Go'. Richtig lustig hingegen wird es bei 'Breathe', wo eine Kinderstimme in verschiedenen Sprachen "Wir sind die Guten" von sich gibt. Fällt zumindest positiv aus dem Rahmen, was man von 'Rush' nicht behaupten kann, das wie 08/15-Techno aus den 90ern klingt, was übrigens auch für die letzten beiden Tracks 'Perdition' und 'Obsessio' gilt. Da kann auch die anfangs erwähnte Clara S. nichts retten, obwohl´s mit dem französischen Text einen Hauch von VISAGE ('Fade To Grey') versprüht.
Bei gerade mal vier hörenswerten Tracks ist dieses Album eher eine zwiespältige Angelegenheit. Wer mit den Anspieltipps was anfangen kann, sollte sich jedoch unbedingt die restlichen Songs reinziehen. Ansonsten ist eine herbe Enttäuschung vorprogrammiert.
Anspieltipps: Churist Churist, Tomb, Hold
- Redakteur:
- Tolga Karabagli