WUMPSCUT - Women And Satan First
Mehr über Wumpscut
- Genre:
- Industrial
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Betonkopf / Soulfood
- Release:
- 06.04.2012
- Hallelujah
- Women And Satan First
- Death Panacea
- Kill That Little Fuck
- Burial On Demand
- Grobian
- L'Enfer Noir
- Blutsturtz, Baby
- Cunnilingus Creutzfeuer
- Kaufe deine Seele
Bewährte Provokationen
Rudolf Ratinger ist für sein provokantes Treiben hinlänglich bekannt - wen wundert es da also, dass er auch bei der Präsentation des neuen WUMPSCUT-Albums mit so manchem Tabu bricht und sich schon längst nicht mehr darum schert, inwieweit er es mit seinen Ausführungen und Darstellungen übertreibt.
Auf "Women And Satan First" gibt es rein klanglich ebenfalls kaum Veränderungen. WUMPSCUT pendeln zwischen steriler Elektronik, sphärischen Industrial-Sounds und verzerrten EBM-Beats, was sich vor allem in der Anfangsphase des neuen Albums als gewinnbringende Kombination erweist. Nummern wie 'Hallelujah' und der Titelsong zehren von ihren spannungsgeladenen, düsteren Background-Melodien, bauen sich schleichend auf und offenbaren einen Detailreichtum, den man von WUMPSCUT in dieser Fülle gerne mal auf Albumdistanz geboten bekommen würde. Doch Ratzinger enttäuscht seine Fans eigentlich selten, selbst wenn Kompositionen wie 'Burial On Demand' und das fiese 'Cunnilingus Creutzfeuer' absolut Geschmackssache bleiben. Während das Erstgenannte eher vor sich dahinsiecht, ist der vorletzte Track der aktuellen Platte einfach zu steif, um sich von den harschen Beats zu befreien und etwas Abwechslung zuzulassen. Davon hingegen gibt es in 'L'enfer Noir' und dem sehr vielschichtigen 'Grobian' reichlich, gerade weil man sich hier auch die Zeit nimmt, die Atmosphäre aufzubauen und ihre eindringliche Wirkung auszukosten.
Auch das abschließende 'Kaufe deine Seele' findet hier einen angenehmen Mittelweg und schließt ein Album ab, dass weitaus mehr zu bieten hat als plakative Provokationen, überzogenen Symbolismus und grafisch abschreckende Ekelhaftigkeiten. "Women And Satan First" mag zwar nicht das beste Album aus Ratzingers Feder sein, denn dafür fehlt es zwischendrin an Beständigkeit. Doch die Masse an gut umgesetzten Ideen macht es zu einem der stärksten Releases in der mittlerweile auch schon ganz üppigen Diskografie der Industrial-Formation.
Anspieltipps: Women And Satan First, Grobian, L'enfer Noir
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes