WYKKED WYTCH - Memories Of A Dying Whore
Mehr über Wykked Wytch
- Genre:
- Black Heavy Metal
- Label:
- Perish Music
- Release:
- 14.03.2008
- Memories Of A Dying Whore
- Desperation
- Bloodstained Tears
- Awakened
- Suffering Through The Years
- Wishing SIckness
- Sweet Dreams
- Plagued By Delusions
- Shrouded In Ash
- Beneath Our Skin
Oh mein Gott! War schon nach den letzten kompositorischen Auswüchsen der amerikanischen Black-Metal-Katastrophe die Hoffnung aufgekeimt, WYKKED WYTCH würden ein Einsehen mit den zahlreichen Kostverächtern haben, so folgt nun die schreckliche Meldung, dass die Band nach wie vor nicht das Zeitliche gesegnet hat. Also schießt die Chaos-Kapelle aus dem Süden Floridas ein weiteres Mal mit biederen Extrem-Metal-Arrangements um sich, ohne dabei irgendwelche Qualitäten aufzuweisen, die ein wenig Ahnung von der Materie suggerieren würden. Insgesamt ist nämlich auch "Memories Of A Dying Whore" ein mittelschweres musikalisches Desaster.
Schon die ersten Takte des Openers und Titelsongs lassen Schlimmes befürchten. Brutales, langweiliges Geschredder eröffnet ein brachiales Inferno in Überschallgeschwindigkeit, welches nicht nur mit wüstem Gitarrensound sondern einmal mehr mit den unerträglichen Screams von Frontdame Ipek zu penetrieren weiß. Und mit wilden Blasts setzt sich die Chose fort, jederzeitig ruppig und aggressiv, dabei aber frei von jeglicher Identität. Auch die üblichen CRADLE OF FILTH-Vergleiche seien mal wieder erlaubt, besonders was den Gesang betrifft, wobei WYKKED WYTCH qualitativ ungefähr fünf Klassen tiefer spielen als die Briten.
Nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde kommt man schließlich zur Erkenntnis, dass sich der Durchlauf dennoch gelohnt hat. Zumindest nämlich entfacht "Memories Of A Dying Whore" die Diskussion, ob es in der Szene tatsächlich noch Platten gibt, auf denen die x-beliebigen Riffs noch liebloser zusammengeklatscht wurden. In Songs wie 'Suffering Through The Years' oder 'Shrouded In Ash' erarbeitet sich die Band nämlich schleichend den Titel der monotonsten Szene-Kapelle, noch vor jeglichen uninspirierten Panda-Sounds aus den hiesigen Breitengraden. Und das will für eine Band, die im Prinzip noch bedeutungsloser als bedeutungslos ist, doch schon mal was heißen. Fragt sich nur, ob derlei Achtungserfolge den verkorksten musikalischen Output des Albums in irgendeiner Form interessanter machen. Aber wer weiß, falls die Band noch fünf weitere solche Alben herausbringt - Gott bewahre -, wird man "Memories Of A Dying Whore" vielleicht irgendwann als Meilenstein anpreisen.
Aber nun Schluss mit der Ironie: WYKKED WYTCH sind und bleiben eine unterirdisch schlechte Extrem-Metal-Kapelle und untermaueren diesen Status mit ihrem neuen Album einmal mehr restlos. Finger weg!
- Redakteur:
- Björn Backes