XANTHOCHROID - Blessed He With Boils
Mehr über Xanthochroid
- Genre:
- Progressive Black Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.12.2012
- Aquatic Deathgate Existence
- Blessed He With Boils
- Winter's End
- Long Live Our Lifeless King
- Deus Absconditus: Part 1
- Deus Absconditus: Part 2
- The Leper's Prospect
- In Putris Stagnum
- "Here I'll Stay"
- Rebirth Of An Old Nation
Grandioses Konzeptalbum der Kalifornier.
Das Album, um das sich diese Rezension dreht, ist zwar bereits seit drei Jahren auf dem Markt, doch die Platte ist so interessant, dass wir an dieser Stelle unbedingt einen Blick darauf werfen sollten. Es handelt sich dabei um das Debütalbum "Blessed He With Boils" der Kalifornier XANTHOCHROID. Das Quintett wurde im Jahr 2005 gegründet und machte anschließend mit seiner ersten EP "Incultus" und vor allem mit dem WINTERSUN-Cover 'Land Of Snow And Sorrow' auf sich aufmerksam. Das Cover des Songs der Finnen erzeugte sogar so viel Aufmerksamkeit, dass kurze Zeit später Nuclear Blast an die Band herantrat und sie darum bat, ein weiteres Cover für die Promotion der US-Tour von WINTERSUN aufzunehmen. Ende 2012 veröffentlichten die Amerikaner schlussendlich mit dem hier vorliegenden "Blessed He With Boils" ihren ersten Longplayer.
Musikalisch haben sich die fünf Musiker dem symphonischen Black Metal verschrieben, wie ihn insbesondere DIMMU BORGIR und EMPEROR perfektioniert haben. XANTHOCHROID geht allerdings noch ein gutes Stück mutiger zu Werke als die Norweger, indem deutlich mehr mit Klargesang operiert und auch verstärkt auf progressive Elemente gesetzt wird, die nicht selten an die Schweden OPETH erinnern. Auch in Bezug auf die Lyrics versuchen die Amerikaner neue Wege zu gehen und legen viel Wert auf das textliche Konzept hinter ihren Alben. Sich dabei auf reale Ereignisse zu stützen, wäre aber natürlich zu einfach, daher haben Sänger Sam Meador und seine Mitstreiter kurzerhand eine eigene Mythologie entwickelt, welche die Grundlage für alle Texte der Band bildet. Auf dieses Konzept an dieser Stelle näher einzugehen, würde einerseits den Rahmen dieser Rezension sprengen und andererseits auch einen großen Teil des Hörerlebnisses vorweg nehmen. Daher überlassen wir es jedem Leser, sich diese Welt mit den Texten des Longplayers selbst zu erschließen.
Konzentrieren wir uns also ausschließlich auf die Musik, wobei es auch hier innerhalb der neun Songs bereits genug zu entdecken gibt. Eröffnet wird das Album vom instrumentalen und orchestralen Intro 'Aquatic Deathgate Existence', bevor der darauf folgende Titelsong 'Blessed He With Boils' schon alle Register zieht. Messerscharfe Riffs, tolle Orchestrationen und das Spiel mit der Dynamik zwischen Agressivität und Atmosphäre, das macht diesen Track nicht nur zu einer Blaupause für das Schaffen von XANTHOCHROID, sondern auch zum ersten Highlight der Platte. Insgesamt fällt es ansonsten sehr schwer, einzelne Stücke aus dem Gesamtwerk herauszugreifen, dazu ist die Qualität jedes einzelnen Tracks zu hoch und auch die konzeptuelle Verflechtung des gesamten Albums macht eine Fokussierung auf einzelne Teile des Gesamtbildes schwierig. So tauchen einige musikalische Motive immer wieder im Verlauf des Longplayers auf, so wie es das textliche Konzept verlangt, was die Platte zu einem insgesamt runden Gesamterlebnis macht. Einzig das finale 'Rebirth Of An Old Nation' muss gesondert genannt werden, denn der Song bündelt noch einmal alle Stärken der Kalifornier und ist das absolute Glanzstück auf "Blessed He With Boils", das von einer druckvollen und insgesamt ausgewogenen Produktion abgerundet wird.
Insgesamt ist den Amerikaner somit ein Album gelungen, das sich problemlos mit Genre-Klassikern wie "Prometheus – The Discipline of Fire & Demise" (EMPEROR) messen lassen kann. Hier trifft musikalische Finesse auf ein tolles textliches Konzept und macht "Blessed He With Boils" so zu einem rundum gelungenen Album, das sich am Besten mit Kopfhörern genießen lässt. Wer eine Vorliebe für progressive Musik hat und auch dem Black Metal nicht abgeneigt ist, der sollte auf der Bandcamp-Seite der Jungs mal ein Ohr risikieren, dort kann man die Platte übrigens auch zu einem sehr angemessenen Preis erstehen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs