XENOFANES - Pissing In The Holy Grail
Mehr über Xenofanes
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Iron Shield Records
- Release:
- 29.05.2015
- Soulthirst
- Vermin Of The Earth
- Spitfire Inferno
- Mentally Damaged
- Next Stop Purgatory
- Ancient Predator
- Ancient Predator
- Eruption Of Hate
- Speed Dating Antichrist
- Pissing In The Holy Grail
Das Ende einer langen Odyssee.
Schlappe 22 Jahre hat es gedauert, bis die ganzen Ungereimtheiten bei XENOFANES geklärt werden konnten und die Band endlich den Studiobesuch für ihr erstes offizielles Album abschließen konnte. In der Zwischenzeit lag das schwedische Thrash-Metal-Projekt zwar auch längere Zeit auf Eis, doch die Zeit, die man damit verbracht hat, das Line-up zu vervollständigen und die guten Eindrücke des 95er Demos "In The Shadow..." zu bestätigen, steht wohl in keiner Relation zu der Geduld, die Fans der Anfangstage aufbringen mussten, sich immer wieider neu vertrösten zu lassen.
"Pissing In The Holy Grail" soll nun für die endgültige Beschwichtigung sorgen, doch ganz so fantastisch, wie es die ewige Geduldsprobe rechtfertigen könnte, ist der erste Longplyer der Skandinavier nicht geworden. Rauer Old-School-Thrash mit leichten Quertendenzen zum Elchtod-Sektor steht auf der XENOFANES-Flagge, ähnlich wie bei den einstigen Kollegen von MERCILESS und SATANIC SLAUGHTER. Doch der ruppige Charme der Aufnahmen ist letztendlich das einzige Argument, das die Band anbringen kann, um sich nach mehr als zwei Dekaden neu zu bewerben. Beim Songwriting hapert es nämlich besonders in der ersten Albumhälfte, die mit 'Vermin Of The Earth' und 'Spitfire Inferno' einige eher durchschnittliche (Teutonen-)Thrasher bereithält. Das Riffing bewahrt keine Besonderheiten auf, und auch die Performance könnte ein bisschen mehr von jener Energie beinhalten, die man bei der Fast-Forward-Attitüde einer derart gelagerten Truppe auch verlangen darf. Erst im hinteren Abschnitt öffnet XENOFANES die Pforten zu mehr Qualität und belohnt sich in 'Ancient Predator', 'Eruption Of Hate' und vor allem 'Speed Dating Antichrist' umgehend selbst.
Es bleibt jedoch nicht zu verhehlen, dass die Schweden aus ihren Möglichkeiten teilweise zu wenig machen. Die Veranlagungen sind sehr gut, handwerklich stimmt's auch, aber bei einer vergleichsweise hohen Quote nicht ganz so packender Stücke muss man der Band nachtragen, dass sie die Zeit immer noch nicht konsequent genutzt hat, um das Niveau gleichbleibend hoch zu halten. "Pissing In The Holy Grail" hat viele gute Momente, aber nach all den löblichen Vorankündigungen hat man an dieser Stelle schlichtweg mehr erwartet!
Anspieltipps: Speed Dating Antichrist, Ancient Predator
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes