XENOS A.D. - Reqviem For The Oppressor
Mehr über Xenos A.D.
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 23.05.2025
- 1986
- Dogma Of War
- Tears On The Face Of God
- Crown Of Separation
- Welcome The Destroyer
- Children Of The Atomic Sun
- The Bleeding Hands Of Faith
- Reqviem For The Oppressor
- Dance Of The Gods
Neuer Name, noch mehr Energie!
Irgendwie will es für Ignazio Nicastro nicht so wirklich anlaufen: Hatte der italienische Bassist und Sänger mit seiner ersten Kapelle FUOCO FATUO ohnehin schon nicht allzu viel Glück, sollte es mit seinem ersten Thrash-Projekt EVERSIN dann endlich vorwärts gehen. Nach immerhin vier Alben kam die Truppe jedoch zu dem Schluss, dass man sich aus dem Mittelfeld der europäischen Szene nicht herausbewegen würde und legte die Band wieder zu den Akten. Nicastro blieb jedoch weiterhin aktiv, gründete kurz darauf XENOS und spielte zwei weitere Platten ein, die jedoch auch deutlich unter dem Radar der Öffentlichkeit liefen. Nach einem Streit um die Namensrechte änderte man den Namen schließlich in XENOS A.D., schöpfte erneut neuen Mut und präsentiert nun mit "Reqviem For The Oppressor" hoffentlich auch mal einen Erfolgsmoment auf der langen Wegstrecke. Und in der Tat: Besser als diesmal standen die Chancen für Nicastro und seine Mannen noch nie!
Statt sich nämlich verkopften Arrangements hinzugeben, wie es bei EVERSIN gelegentlich der Fall war, geht es bei XENOS A.D. nun in die volle Old-School-Offensive, deren Zutaten aber dennoch nicht die allseits bekannten sind. Das italienische Trio hat ganz offensichtlich eine Vorliebe für Shredmaster Jeff Waters und seine Kollegen bei ANNIHILATOR und leben diese Präferenzen auf "Reqviem For The Oppressor" auch breitflächig aus. Der Gitarrensound trägt die Handschrift des kanadischen Altmeisters, in Sachen Songwriting geht man ähnlich fast-forward zur Sache, wohingegen die groovigeren Elemente und die kleinen technischen Kabinettstückchen teilweise auch der MEGADETH-Schule entspringen - und mit dieser Kombination fährt die Band deutlich besser als in allen Inkarnationen der Vergangenheit.
Hinzu kommt, dass Nicastro auch als Frontmann deutlich gereift ist: Seine Darbietung in 'Tears On The Face Of God' und 'The Bleeding Hand Of Faith' ist beeindruckend und vor allem extrem entschlossen, wohingegen seine Mitstreiter in 'Children Of The Atomic Sun' und 'Dance Of The Gods' ein Thrash-Feuerwerk besonderer Qualität abliefern. Favorisiert ist letztlich aber der brachiale Titelsong, in dem XENOS A.D. alles in die Schlacht wirft und sich dabei auch erstaunlich triumphal bewährt. Ja, die Jungs haben Bock, wahrscheinlich mehr denn je, und das strahlt diese Platte auch von der ersten bis zur letzten Note aus.
Natürlich sind Götter wie eben ANNIHILATOR auf "Reqviem For The Oppressor" noch nicht ganz in Reichweite, doch die Südeuropäer haben auf ihrem neuen Album einen großen Schritt in diese Richtung gemacht und ihren bis dato stärksten Silberling rausgehauen. Hoffentlich wird das Durchhaltevermögen final auch anerkannt, denn verdient wäre bei diesem Album sicherlich mehr als nur der übliche Höflichkeitsapplaus!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes