XENTRIX - Seven Words
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2022
Mehr über Xentrix
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Listenable
- Release:
- 04.11.2022
- Behind The Walls Of Treachery
- Seven Words
- Spit Coin
- The Altar Of Nothing
- Everybody Loves You When You're Dead
- Reckless With A Smile
- Ghost Tape Number 10
- My War
- Kill And Protect
- Anything But The Truth
- Billion Dollar Babies
Älter, aber kein bisschen leise...
XENTRIX war schon immer mehr als nur die Band, die mit dem großartigen 'Ghostbusters'-Cover auf sich aufmerksam machen konnte, sind doch die Frühwerke nebe dem Schaffen ihrer Landsmänner von ONSLAUGHT oder SABBAT große Thrash Metal-Kunst. Nachdem man 20 Jahre nichts mehr von den Herren gehört hat, kehrten selbige vor drei Jahren mit dem verdammt coolen Comeback "Bury The Pain" an die Oberfläche zurück. Neu-Sänger Jay Welsh, der Ur-Fronter Chris Astley ersetzte, steuerte die Band mit seinem fieseren Gesang in neue Gefilde und war wohl nicht ganz unverantwortlich dafür, dass sich XENTRIX in amerikanischen Gefilden ebenso wohl fühlten wie in ihren heimischen.
Dies gilt auch sogar noch mehr für das neue Werk, das nicht selten den Blick nach Übersee streifen lässt. Gerade der Titelsong atmet ganz viel TESTAMENT zu "New Order"-Zeiten, ohne aber wie eine Kopie der Bay Area-Helden zu wirken, wogegen das folgende 'Spit Coin' die Brutalität und Melodie moderner KREATOR aufweist, wenn auch etwas weniger filigran von den Harmonien her. Demgegenüber stehen mit dem Opener 'Behind The Walls Of Treachery', dem etwas an späte EXODUS oder FORBIDDEN erinnernden 'The Altar Of Nothing' und 'Everybody Loves You When You're Dead' (Live-Killer!) drei alles zermalmende Groove-Monster. Und bei 'Reckless With A Smile' bin ich mir auch nach dem x-ten Hören noch sicher, dass dieses Riff aus Jeff Waters' Ideenfundus bei ANNIHILATOR entsprungen ist.
Wo wir oben bereits über Groove sprachen: die Mucke von XENTRIX wird nie im Guinness Buch der Rekorde unter der Überschrift "Schnellste Band der Welt" auftauchen, sondern müsste eher im Duden unter dem Punkt "Groove" erscheinen. Die Engländer haben einfach dieses Etwas, das deinen Kopf nicht zur Ruhe kommen lässt, gehen aber dennoch alles andere als langsam vor, sondern dosieren das Tempo gekonnt und verleihen auch einer Platte wie "Seven Words" viel Abwechslung. Und dass sie Coverversionen noch immer draufhaben, zeigen sie mit einer grandiosen Version von ALICE COOPER's 'Billion Dollar Babies'. Ich bin mir sicher, wäre der Altmeister noch jünger und würde den Song heute das erste Mal aufnehmen, klänge er genauso wie hier. Aber machen wir es kurz: "Seven Words" dürfte im Moment wohl mein Thrash-Highlight des Jahres sein und kann nur schwerlich dieses Jahr noch getoppt werden. Fehlt jetzt nur noch eine Tour mit ONSLAUGHT und...ähem, vielleicht...RE-ANIMATOR!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Michael Meyer