XINR - Beyond Waywood
Mehr über Xinr
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Stormspell Records
- Release:
- 01.12.2008
- Ever Present Angel
- Fight The Dragon
- Evil Apple
- Don't Tell Me No Lies
- In Limbo
- The Hills Have Eyes
- The Ghostly Galleon
- All Hallow's Eve
- The Devil's Gone
- Fall To The Prey
- My Revolution (live)
- Beyond Belief (Poem by Anton Saiz)
- Xinr
- Fight The Dragon (CRUELLA)
- The Devil's Gone (CRUELLA)
Gefundes Fresschen für Freunde von kauzigem US Metal. Schräg, schrill und schön.
Wenn ich bei Bands den Namen aufgrund eines vom dreijährigen Bruder des Gitarristen gemalten Logos nicht entziffern kann, deutet dies meist auf Death- oder Black-Metal hin. Wenn ich den Bandnamen aber ganz einfach nicht aussprechen kann und mir auch bei angestrengter Gehirnaktivität nicht einleuchten möchte, was er denn bedeuten soll, dann bin ich zumindest sehr gespannt, welche Musik mir geboten wird. In diesem Fall heißt die Band XINR. Nach einiger Recherche ergibt sich die Aussprache und Bedeutung "Ex-Sinner". Okay, DA hätte man natürlich allein rauf kommen können. Latürnich.
Anyway, was sich schräg anliest, tönt auch ebenso schräg. Ich kann so viel verraten: Manche werden sage, dass es keine Überraschung darstellt, dass dieses Album zum eingespielten Termin anno 1984 nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Dieser unwissende Teil der Menschheit wird aber auch die Genialität von frühen JUDAS-PRIEST oder MERCYFUL-FATE-Werken nicht erkennen. Ist also alles subjektiv.
Diese beiden Bands als Vergleich zu ziehen, legt die Messlatte zugegebener Maßen recht hoch. Das XINR die Klasse der beiden Truppen dann nicht (ganz) erreichen, wird Eingeweihte kaum erstaunen. Allerdings kann ich mit gutem Gewissen schreiben, dass das Quintett ziemlich coolen und ebenso kauzigen US Metal mit hardrockigen Elementen bastelt, der unter anderem von der sehr guten Gitarrenarbeit lebt. Selten gradlinig - daher auch der Vergleich mit den Dänen – muss man sich in das Material der Truppe aus Portland schon etwas einhören. Eine weitere Parallele zu den Skandinaviern – der eine oder andere wird es befürchtet oder gehofft haben – ist der Gesang von Anton Saiz. Schrill, spitz, aber niemals neben der Spur trägt er die Botschaften der Band in die Welt hinaus. Und diese beschäftigen sich gern mit religiösen Themen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Die Atmosphäre des Materials erinnert mich leicht an frühe CIRITH UNGOL, was bei einigen Lesern sicherlich Stirnrunzeln verursachen wird. Aber die Kombination aus Soundbild, Elementen aus dem progressiven Hard Rock mit dieser Stimme erzeugt bei mir halt Assoziationen. Das hat etwas ganz Individuelles, etwas Magisches an sich. Und den Mut mittendrin mal eben ein superbes Instrumental – 'Limbus' – einzuflechten muss man auch erst mal haben. Und obwohl die Songs alle komplex wirken, sind sie nach einigen Umdrehungen beinahe eingängig, ohne Langeweile zu verbreiten. Toll.
Neben den Songs des ursprünglichen Albums gibt es, wie bei Stormspell Records eigentlich immer, noch ein paar Bonusnummern. In diesem Fall handelt es sich um eine Liveversion von 'My Revolution', die belegt, dass XINR ihre Klasse auch auf einer Bühne umzusetzen verstanden, sowie den beiden XINR-Songs 'Fight The Dragon' und 'The Devil's Gone' eingespielt von der Nachfolgeband CRUELLA, in der Klampfer Roger DeCarlo nach dem Auseinanderbrechen von XINR spielte.
Die mit einem detaillierten Booklet versehene Scheibe wird allen Freunde von etwas obskureren Klängen sehr gut einlaufen und somit lohnt sich für alle al ein Blick auf die Seite des kleinen Labels, welches aktuell ein recht interessantes Sonderangebot laufen hat.
Anspieltipps: All Hallow's Eve; The Hills Have Eyes; The Ghostly Galleon
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae