Y.O.C. - Metal Warrior Part 2
Mehr über Y.O.C.
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigen
- Release:
- 31.08.2011
- Monster
- Remember Tomorrow
- Blitzkrieg
- Battery
- I Am A Viking
- Eye Of The Lost
- TORANAGA
Ein türkischer Salut an die Klassiker des Heavy Metal.
Jetzt mal ehrlich: wer braucht schon Cover-Alben, wenn sich die Songs kaum vom Original unterscheiden, oder sich die betreffende Band andererseits an etwas versucht, dem sie nicht gewachsen ist?
Klar, es ist ganz interessant wenn Lemmy, Ozzy oder auch METALLICA Klassikern durch eine Cover-Version Tribut zollen, aber auch nur weil sie ihren eigenen Stil haben, der dem Ganzen einen gewissen Reiz verleiht.
Dieser Reiz fehlt aber Y.O.C.'s "Metal Warrior Part 2" komplett. Das einstige türkische Ein-Mann-Projekt covert sich schon seit acht Jahren durch die Weltgeschichte und legt dabei viel zu wenig Wert auf eigene Songs. Will man wirklich versuchen, nur durch nachgespielte IRON MAIDEN- und MALMSTEEN-Stücke berühmt zu werden? Dass dieser Plan zum Scheitern verurteilt ist, müsste Bandchef Yalin Ongun Cosgun eigentlich auch selbst klar sein.
Zu den Songs selbst braucht man deswegen gar nicht so viele Worte zu verlieren. Der Opener ist 'Monster', das im Original von FLOTSAM AND JETSAM stammt. Dieser Track ist okay - mehr aber auch nicht. Die Vocals klingen hier eher nach GRAVE DIGGER und insgesamt schafft es das Cover nicht, die Atmosphäre des Originals aufzubauen. Exakt das gleiche kann man auch über 'Remember Tomorrow' sagen. Egal, ob mit Dianno oder Dickinson, bei Maiden klingt der Song emotionaler, kraftvoller, epischer und alles in allem einfach besser als bei Y.O.C. Auch wenn man hier unter Beweis stellt, dass man mit dem Sechs-Saiter umgehen kann. Katastrophal hingegen ist die Version der gleichnamigen Bandhymne von BLITZKRIEG. Wie kann man nur ernsthaft denken, dass dieser Song Synthesizer benötigt? Ganz, ganz übel!
Einen kleinen Lichtblick stellt da allerdings der nächste Track 'Battery' dar. Gut, Yalin hat nun wirklich nicht das Format von James Hetfield, aber immerhin kommt hier die Atmosphäre des Originals halbwegs auf, auch wenn auf das Akustik-Gitarren-Intro verzichtet wurde (Gotteslästerung!).
YNGWIE MALMSTEENs 'I Am Viking' gelingt im Anschluss sogar überaus gut, da es rauer klingt, als das Original, was dem Sound des Song wirklich gut tut. Auch das nicht ganz einfache Gitarrenspiel, für das Herr Malmsteen bekannt ist, bekommen die Türken recht ansehnlich auf die Reihe.
Der nächste Künstler, dem man Tribut zollt, kommt aus Deutschland. AXEL RUDI PELLs 'Eyes Of The Lost' klingt hier gar nicht mal so schlecht und ist eine ruhige Rockballade im Stile 'Stairway To Heaven' oder auch 'Nothing Else Matters' geworden.
Der letzte Song 'TORANGA', von SWORD OF DAMOCLES (über die nicht viel im Internet zu finden ist), ist ein doomiger Heavy-Metal-Stampfer, bei dem man unweigerlich an CANDLEMASS denken muss. Gerade mit diesem Titel können sich die Kleinasiaten ein Stück weit freischwimmen, da man hier die Originalversion nicht direkt im Ohr hat.
Deswegen kann man als Fazit wortwörtlich das wiederholen, was der ehemalige Kollege Walter Scheurer bereits 2007 in das Review zu 'Metal Warrior Part 1' geschrieben hat: >Mit "Metal Warrior Part 1" bekleckern sich Y.O.C. nicht gerade mit Ruhm, aber ich bin sicher, dass uns die Herrschaften in Bälde auch aktuelle Eigenkompositionen anzubieten haben - und dann sieht die Sache bestimmt wieder anders aus.< - Hoffentlich bekommen wir beim nächsten Y.O.C.-Release tatsächlich mal wieder Eigenkreationen zu hören.
- Redakteur:
- Adrian Wagner