YANSEN - Sowelu
Mehr über Yansen
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Sturmglanz Black Metal Manufaktur
- Release:
- 23.05.2011
- Sowelu
- Odins Runen
- In Nature I Trust
- Ulver
- Der Fliegenpilztrunk
- Proklyatie
- Die Rückkehr der Schamanen
- Solnce
- Slava Triglavu (Did-Dub-Snop)
Ein Deutschrusse frönt seinen heidnischen Wurzeln!
YANSEN ist nicht nur der Name eines Berliner Ein-Mann-Projekts, sondern gleichzeitig auch der Name des kreativen Denkers und Lenkers dieses Pagan-Black-Metal-Neulings. Nach einigen Demos und in Eigenregie produzierten EPs wagt sich der gute Herr nun erstmals über Labelwege an die Öffentlichkeit, um die Mischung aus folkigen Inhalten, rauem Black Metal und relativ eigenwilligen Arrangements unters Volk zu bringen. Allerdings dürfte das Ganze bis auf Weiteres noch schnell an die untersten Grenzen stoßen - denn wirklich rund ist auf "Sowelu" noch so vieles nicht!
Die Platte beginnt zunächst sehr offensiv; das Titelstück, ein kurzes Intro, leitet in einen überraschend harschen Black-Metal-Song über, der wiederum mit allen Versatzstücken des YANSEN-Sounds geschmückt ist: Ruppige Gitarren, flotte Breaks, heidnische Melodik, nachdenkliche Lyrik und eine Menge Abwechslung. Doch je weiter die Platte fortschreitet, desto deutlicher werden die einzelnen Schwächen im Songwriting. Das Material ist stellenweise sehr wechselhaft und vor allem in den Wechseln zwischen ruhigen und rauen Passagen nicht fließend komponiert. Zwar gesellen sich mit 'Ulver' und dem offensiven 'Der Fliegenpilztrunk' weitere ordentliche Stücke zu besagten Quasi-Opener, werden jedoch in ihrer Wirkung von verrohtem Geknüppel wie 'Proklyatie' und atmosphärisch weniger ausgegorenen Nummern wie 'Solnce' wieder deutlich ausgebremst. Es ist oftmals der schmale Grat zwischen Genialität und musikalischer Durchschnittlichkeit, auf dem sich die neun Songs von "Sowelu" bewegen - und allzu oft spürt man einfach, dass noch reichlich Nachbesserungsbedarf besteht, gerade wenn es darum geht, die partiell recht heroische Stimmung auch über die Dauer eine ganzen Songs aufrecht zu erhalten.
Unterm Strich bleibt eine Menge Eigensinn, sicherlich auch gut akzentuierte Black-Metal-Variationen, aber eben kein Album, das qualitativ und vor allem über die komplette Distanz überzeugen kann. Pagan-Liebhaber werden sich vielleicht am rauen Ton dieses Releases erfreuen. Doch bleibend positive Eindrücke bleiben letztlich nur wenige.
Anspieltipps: Odins Runen, Ulver
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes