YATTERING - Genocide
Mehr über Yattering
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Candlelight
- Release:
- 10.03.2003
- Genocide
- Schism
- Message To M.A.R.I.O.
- Non Adapted Socially
- Panic In A Sea Of Blood
- Inflow (Thought From Outside)
- Non Typical Homo
- Rapist's Victim
- Sentence (To Die)
- Temptation Of A Crime
- Murderer (You Are)
- Living Bomb
Irgendwie ist es beeindruckend, wenn eine Band so konsequent ihren Weg abseits aller Trends beschreitet, im sicheren Bewusstsein, niemals das große Geld mit der fabrizierten Mucke zu verdienen. Die vier Polen, die sich, anfangs noch als Trio agierend, vor rund sieben Jahren unter dem Banner YATTERING zusammenfanden, knüppeln auch auf Album numero Vier - der Vorgänger “III” wartet noch auf eine offizielle Veröffentlichung - ohne erkennbaren roten Faden alles in Grund und Boden. Allen voran Drummer Zabek, dessen Fußmaschine selten still steht und der mit fast ununterbrochenem Doublebass-Spiel schon gern mal an den Nerven des Hörers zerrt. In den wenigen ruhigeren Momenten zappelt er dann auch hektisch über die Becken und erzeugt so nicht minder unentspannte Klänge. Vielleicht bedeutet bpm in Polen ja Becken pro Minute?!
Und genau dieses Attribut beschreibt diesen Tonträger meiner Meinung nach auch am treffendsten: unentspannt. Eigentlich genau meine Baustelle, mag ich doch frickelige Sounds und verquere Arrangements. Bei YATTERING gibt es aber ein paar Knackpunkte, die selbst mir schwer im Magen liegen.
Da wäre erstmal der dumpfe Sound, der mir insgesamt etwas zu matschig tönt. Außerdem vermag Sänger Svierszcz mit seinem rülpsenden Gegrunze ebenso wenig Hilfestellung bei der Suche nach einem vermeintlichen roten Faden zu geben wie die teils sehr dissonanten Klampfen der Herren Hudy und Thrufel.
Die Jungs knallen hier eine derart derbe Mixtur aus Blastbeats, Jazznoise und Grindcore aus den Rillen - ach nee, ist ja `ne CD - dass ich mich immer wieder frage, warum so etwas nicht zum Beispiel bei Relapse Records veröffentlicht wird.
Die zwölf gebotenen Nummern überraschen den geneigten Hörer immer wieder aufs Neue. Das heißt in meinem bescheidenen Fall allerdings, dass es mir auch nach mehrfachem Verzehr nicht gelungen ist, auch nur einen sich wiederholenden Part auf diesem Silberling auszumachen. Wer es also eingängig mag, darf sofort woanders weiter hören.
Gut, ein paar Midtempo-Passagen, in denen man mit spacigen Kopfgitarren VOIVOD-artig dazwischen quiekt, verstehen es, meine Aufmerksamkeit zu wecken, aber ansonsten bollert diese Chose ohne jeglichen Erinnerungsfaktor an mir vorbei.
Sicherlich sind YATTERING eine spannende Liveband, aber ohne optische Unterstützung ist mir das zu ... hm ... uneingängig.
Meinen Respekt haben die Jungs auf jeden Fall.
Anspieltipps: “Message To M.A.R.I.O.”, “Non Adapted Socially”, “Inflow (Thought From Outside)”
- Redakteur:
- Holger Andrae