YEAR OF THE GOAT - Angels' Necropolis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2012
Mehr über Year Of The Goat
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Van Records (Soulfood)
- Release:
- 07.12.2012
- For The King
- Angels' Necropolis
- Spirits Of The Fire
- A Circle Of Serpents
- Voice Of A Dragon
- This Will Be Mine
- I'll Die For You
- Thin Lines Of Broken Hopes
Die Ziege an den Hörnern gepackt.
Man hat es schon nicht leicht als Fan von kauzigem Hard Rock in diesen Tagen. Alleine das, was Ván Records diesen Monat raushauen, beschäftigt die Ohren einige Wochen. Trotz der verhältnismäßig großen Quantität bleibt aber die Güte nie auf der Strecke, denn Label-Chef Sven hat ein goldenes Händchen für talentierte, ungesignte Bands. Die Schweden von YEAR OF THE GOAT sind absolut keine Ausnahme, erobern sie doch die schreibende Zunft in Windeseile. Da fragt man sich natürlich, was das Erfolgsrezept sein mag. Die Antwort ist so simpel wie banal: einfach authentische und gute Mucke machen.
Von dieser wimmelt es auf "Angels' Necopolis", wenn man sich erst einmal einen Zugang zu diesem Album geschaffen hat. Denn ziemlich viel von dem, was man hier auf die Ohren bekommt, muss man sich erst verdienen. Dann gilt aber umso mehr: Volltreffer reiht sich an Volltreffer. Für viele Fans wird es außerdem erfreulich zu hören sein, dass einen das vermeintlich okkulte Image von YEAR OF THE GOAT nicht direkt anspringt und auch für die Qualität und musikalische Authentizität nicht erforderlich ist. Dafür sorgen die Mannen um Sänger Thomas Erickson einzig und allein mit ihren sperrigen aber superben Songs, die sich irgendwo zwischen BLACK WIDOW, BLUE ÖYSTER CULT und anderen Kuhglockenlackierern bewegen.
Ich kann es gut verstehen, wenn alleine schon der Titeltrack den einen oder anderen Kollegen in Verzückung versetzt, ist doch in den zehn Minuten die ganze Klasse der Band vereint. Das Songwriting ist anspruchsvoll genug, um auch nach dem zweiten Hören zu gefallen, aber gleichzeitig nicht zu sperrig um es zu verinnerlichen. An den Klampfen gibt es haufenweise tolle Leads und Harmonien zu hören, der Gesang (und die Backings) ergänzen das starke Bild.
Damit das Album auch ganz vorne mithalten kann, dürfen auch die anderen Nummern nicht abfallen. Und das tun sie auch nicht. 'Spirits Of Fire' oder 'A Circle Of Serpents' sind ebenso gut wie 'Angels' Necropolis', ohne zu ähnlich zu klingen. Da sind wir direkt bei der nächsten Stärke der Truppe: acht verschiedene Songs mit eigener Identität, die trotzdem wie aus einem Guss klingen. Innerhalb der schmal gewählten Nische können sich YEAR OF THE GOAT mit einem authentischen und eigenen Sound behaupten. Wer behauptet, dass das alles nur nach THE DEVIL'S BLOOD klingt, der steckt auch YES und JETHRO TULL oder METALLICA und MEGADETH in die gleiche Ecke oder tötet kleine Kätzchen.
Insgesamt bin ich folglich wenig verwundert, wenn dieses Album an den unterschiedlichsten Stellen für Furore sorgt und ich es kaum abwarten kann, mir endlich den physischen Tonträger zu besorgen. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass in Schweden irgendwas im Trinkwasser ist, das uns ständig so tolle Bands wie YEAR OF THE GOAT beschert. Wen kümmert's, ich gehe wieder imaginäre Kuhglocke zu 'I'll Die For You' spielen.
Anspieltipps: 'Angels' Necropolos', 'A Circle Of Serpents', 'I'll Die For You'
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 12/2012
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher