YEAR OF THE GOAT - Trivia Goddess
Mehr über Year Of The Goat
- Genre:
- Psychedelic Rock / Okkult Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 12.09.2025
- The Power Of Eve
- Trivia Goddess
- Kiss Of A Serpent
- Mét Agwe
- The Queen Of Zemargad
- Alucarda
- The King Of Damnation
- Crescent Moon
- The Witch Of The Woods
Two years before the year of the goat comes THE YEAR OF THE GOAT.
Nachdem der direkte Vorgänger "Novis Orbis Terrarum Ordinis" (2019) schon eine kleine Enttäuschung war - zumindest auf Kurzstrecke, denn die beiden Longtracks 'Ira' und 'Subicio' können eine Menge - hat die Band nun auf ihrem vierten Longplayer offensichtlich die Kurve noch mal gekriegt. Nicht jeder Song versprüht Zündfunken en masse, aber insgesamt ist "Trivia Goddess" ein Album mit vielen gelungenen Momenten und einer musikalisch erstklassigen Darbietung. Der Rundling ist an einigen Ecken noch etwas theatralischer ausgefallen, die Gesangslinien (insbesondere auch die Backings) gefallen mir insgesamt deutlich besser, die Gitarren haben furiosere Passagen und es gibt trotzdem mehr Abwechslung als auf dem Vorgänger. Vor allem aber sind die Refrains der neuen Songs deutlich prägnanter und griffiger. Damit haben die fünf Schweden schon echt viel auf der Habenseite und ich kann auch keine Abnutzungserscheinungen feststellen, obwohl ich "Trivia Goddess" nun schon echt viele Male gehört habe.
Auch ist es immer ein gutes Zeichen, wenn sich bei jedem Durchlauf andere Nummern herauskristallisieren und z.B. eine besondere Facette offenbaren. Aber ein Song, der immer geht, ist das eigentlich recht simple 'Alucarda' - ein wirklich unverschämter Ohrwurm. Unverschämt (gut) ist auch, wie gekonnt 'The King Of Damnation' es schafft, die Balance zu halten zwischen getragenem Stampfen in bester Doom-Manier und einer derart harmonischen Melodie, dass die Schwelle zum Kitsch nicht mehr weit ist. Aber meine Geschmacksknospen sind auch bei so viel Eingängigkeit nicht panisch in sich zusammengefallen, denn dafür ist die gesamte Scheibe "Trivia Goddess" in sich auch zu stimmig und läuft wunderbar flüssig durch. Und kann auch mal flotter durch die Botanik galoppieren, wie in der zweiten Hälfte von 'Kiss Of A Serpent' (nebst tollen weiblichen Vocals) oder dem höchst mitreißenden 'The Queen Of Zemargad', was dann die vielen tollen Gitarrensoli auch mal kurz verstummen lässt, die ansonsten das gesamte Album nachhaltig und auf unnachahmliche Weise prägen.
Das Okkulte muss ich bei YEAR OF THE GOAT, jedenfalls in der aktuellen musikalischen Ausrichtung, zwar immer irgendwie mit der Lupe suchen, aber es ist natürlich ein guter Claim und zumindest das Coverartwork und die Songtitel und Lyrics rechtfertigen es dann doch. Aber mir laufen beim Hören von "Trivia Goddess" sicher keine Schauer üben den Rücken, es gibt auch keine Düsterrocker oder gruselnden Gesang, sondern melodischen Rock mit theatralischen Elementen und stellenweise psychedelischer Schlagseite (und noch seltener in Ansätzen auch etwas Doom). Das ist für sich genommen einfach ein gelungener musikalischer Mix, sofern das Songwriting spannend genug gestaltet und die nötige Variabilität gegeben ist - und das ist hier eindeutig der Fall. Der beste YOTG-Song wird wohl auf ewig 'Angels' Necropolis' vom Debütalbum bleiben, aber direkt dahinter kann sich auf jeden Fall die eine oder andere Nummer von "Trivia Goddess" einreihen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer