YGGDRASIL - Kvällningsvindar Över Nordrönt Land
Mehr über Yggdrasil
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- GMMusic
- Release:
- 25.04.2011
- I Nordens Rike
- Kvällning Över Trolska Landskap
- Frid
- Gryningstid
- Nattens Vandrare
- I Nattens Timma
- Vinter
- Nordmark
- Älvadansen
<p class="MsoNormal">Ein Zungenbrecher folgt dem Nächsten.</p>
Manchmal wird es Kritikern nicht gerade einfach gemacht. Bei der nun folgenden Kapelle haben wir einmal mehr einen unaussprechlicher Bandnamen, sowie einen Albumtitel, nach dem man die Seemannsknoten in der Zunge einzeln zählen kann. Zum Glück erfolgen jene Reviews bekanntlicherweise schriftlich, wodurch sich der geneigte Schreiberling in Punkto Aussprache nicht gänzlich blamieren muss. Dennoch ist man gleich umso interessierter, mit welcher Band man es hier denn genau zu tun hat. YGGDRASIL nennt sich jene, von drei Schweden besetzte Truppe, die sich voll und ganz dem Folk-Metal gewidmet hat. Von weiteren Musikern unterstützt, folgen die Herren jedoch den etwas ruhigeren, langsameren Klängen dieses Genres.
Vor rund vier Jahren wurde schließlich "Kvällningsvindar Över Nordrönt Land" auf die Menschheit losgelassen, die sich nun, anno 2011, auf eine großartige Atmosphäre gefasst machen kann. Die Songs, von denen keiner die Vier-Minuten-Marke unterschreitet, laden geradezu zum Träumen ein. Den Anfang macht der stimmungsvolle Opener 'I Nordens Rike', der bereits erste Doom-Anzeichen aufweist, ohne jedoch den Folk-Metal-Bärenanteil außer Acht zu lassen. In die gleichen Gefilde stechen 'Frid' und 'Gryningstid', die zauberhafte Bilder vor dem geistigen Auge entwerfen, wie sie in keinem skandinavischem Reisebericht könnten schöner sein. Das nenne ich Atmosphäre, meine Herren. Pate für den gesamten Sound YGGDRASILs ist jedoch ohne Frage das bereits erwähnte 'Gryningstid': In den knapp elf Minuten gleicht keine Passage der anderen und wartet mit einer traumhaften und gedankenverlorenen Melodie.
Mit variablen Soundspielereien und –ideen gelingen der Band viele Schnipsel, die sich still und heimlich in die Ohrmuschel schmuggeln, um dort lange zu verweilen. Da stört man sich auch nicht an der gewaltigen Länge einzelner Songs.
Ein großes Manko jedoch liegt, in meinen Augen, sicherlich in den in schwedischer Sprache verfassten Lyrics, welche der Truppe zwar einen nicht zu verkennenden Wiedererkennungswert verpassen, man während den einzelnen Durchläufen der insgesamt neun Songs jedoch stets das Booklet zu Hilfe nehmen muss, um textlich das Prozedere verfolgen zu können. Authentisch wirkt das Ganze hingegen alle Male. Darüber hinaus kann ich den Vocals, die auch von Gastmusikern beigesteuert wird, nicht viel abgewinnen. Zwar wechselt man in schöner Regelmäßigkeit vom Clean-Gesang in tiefe Growls, wirklich ausdrucksstark sind diese aber recht selten. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass ich ein großer Freund von Highspeed-Sound im Folk-Bereich bin, aber ein paar Geschwindigkeitsergüsse mehr hätten der Platte sicherlich auch nicht geschadet.
So kann man festhalten, dass dem schwedischen Trio hier eine schöne, aber leider keine herausragende Platte gelungen ist. Allen Kritiken zum trotz verfolgt die Truppe jedoch dem akustischen roten Faden, ohne von ihrer Soundintention abzuweichen. Die Zukunft wird zeigen, ob sich YGGDRASIL in diesem überfüllten Genre über Wasser halten können. Ich gönne es ihnen definitiv.
Anspieltipps: I Nordens Rike, Frid, Gryningstid- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp