YLISIA - Underneath
Mehr über Ylisia
- Genre:
- Symphonic Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 06.12.2024
- Pain
- Underneath
- Free
- Tell Me
- Hourglass
- September
- Labyrinth
- You
- Catch My Breath
Toller Prog/Sympho-Stoff aus der Wiege einiger Genre-Legenden.
Ich muss ganz ehrlich zugestehen, dass sich einige Wendungen in der Symphonic-Metal-Szene zuletzt wirklich gut anfühlen. Offenbar haben viele junge Acts erkannt, dass ein gewisser Entschlackungsprozess durchaus hilfreich sein kann und man nicht auf Teufel komm raus dem Spurenwahnsinn im Studio verfallen muss, um immer neue Bombastexplosionen zu kreieren, die aus kreativer Sicht jedoch meistens substanzlos bleiben. Offensichtlich sind ähnliche Gedanken auch bei der Entstehung des ersten offiziellen Albums von YLISIA durch die Köpfe seiner Schöpfer gekreist. Denn auch wenn die Band typische Attribute wie hohen weiblichen Gesang und einige etwas opulentere Arrangements aufbietet, ist die Basis von "Underneath" progressiver, manchmal auch gekonnt theatralisch inszenierter Power Metal. Damit befindet sich die Truppe in illustrer Gesellschaft einiger namhafter Acts aus der niederländischen Heimat.
Auf "Underneath" gefällt vor allem die Art und Weise, wie YLISIA die Melodien aufbereitet und sich dabei auf Gitarrenharmonien und den bezaubernden Gesang von Frontdame Liesbeth Cordia stützt. Hier braucht es keine orchestrale "Optimierung" oder gar irgendwelchen überflüssigen Pomp, sondern einfach die ganz normalen Basics, die klanglich sicher etwas voluminöser gestaltet werden, aber immerzu auch so konzipiert sind, dass man sie live wunderbar reproduzieren kann. Davon abgeshen, hat YLISIA hier auch einige Besonderheiten zu bieten, gerade was die etwas versteckten Widerhaken betrifft, die sich erst Stück für Stück einnisten, dann aber auch mit der erforderlichen Langzeitwirkung, die den üblichen Lauschangriff eine Weile überdauern kann.
Auch die Instrumentierung ist eine Spur anspruchsvoller als beim allgemeinen Konsens und orientiert sich bisweilen an den Prog-Metal-Auswüchsen zum Jahrtausendwechsel, von denen einige Ergebnisse später ja dann auch bei legendären Events wie dem ProgPower Europe präsentiert werden durften. Genau dort ist YLISIA perspektivisch auch zu sehen: eine junge, talentierte Truppe mit spannendem Songmaterial, einer reduzierten Spurenvariante und genügend Talent, eine packende Performance hinzulegen. Female-Fronted-Sounds und Symphonic Metal sind in der Regel nicht meine Baustelle. Solange das Ganze aber so schön zusammengesetzt ist wie auf "Underneath", geht auch meine Faust nach oben!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes