YOO DOO RIGHT - From The Heights Of Our Pastureland
Mehr über Yoo Doo Right
- Genre:
- Noise Rock / Experimental / Post Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mothland / The Orchard
- Release:
- 06.12.2024
- Spirit's Heavy, But Not Overthrown
- Eager Glacier
- Ponders End
- Lost In The Overcast
- From The Heights Of Our Pastureland
Keinesfalls eine Idylle!
Wie eine Naturgewalt fegt das Drittwerk von YOO DOO RIGHT aus Montreal, Kanada, nicht über uns hinweg, wie uns das imposante Artwork vielleicht suggerieren mag. Über raue und impulsive Energie verfügt das aus Justin Cober (Gitarre, Synthesizer, Gesang), Charles Masson (Bass) und John Talbot (Schlagzeug) bestehende Trio aber dennoch.
Der Albumtitel "From The Heights Of Our Pastureland" verheißt da ja eher ländliche und idyllische Klanglandschaften. Das Experimentelle spielt in den Soundcollagen der drei Musiker eine wichtige Rolle. Noise Rock und Post Rock dominieren in den Kompositionen, aber Neo-Krautrock scheint sich hier und da ebenfalls in die fünf Stücke zu stehlen, die vorwiegend instrumental vorgetragen werden. Vielleicht kommt der Bandname dem einen oder anderen ja bekannt vor. Benannt hat sich das Trio nämlich nach einem 20-minütigen Song von CAN – natürlich eine der Krautrock-Ikonen der 70er Jahre. Gerade in den groovigen Passagen, bei denen das Schlagzeug den Ton angibt, lassen sich auch Parallelen zum Musikverständnis von CAN feststellen. Das experimentelle Moment wird dagegen besonders in der Gitarrenarbeit ausgelebt. Repetitive und fast meditative Sequenzen werden aber auch effektvoll eingesetzt. Die Band bezweckt mit ihrer Musik eine filmische Anmutung und das ist ihr auch gut gelungen, Bilder und Szenen stellen sich beim Hören bald ein. So projiziert die verzerrte Gitarre zu Beginn des Openers 'Spirit's Heavy, But Not Overthrown' vor dem inneren Auge ein außer Kontrolle geratenes Flugzeug im Sturzflug, während der Synthesizer wiederum als Ruhepol fungiert.
Man muss immer auf Unerwartetes und Überraschendes gefasst sein, selbst wenn die Musik einen stellenweise einzulullen scheint. Auch wenn die von YOO DOO RIGHT bespielten Genres nicht zu hundert Prozent meinen Hörgewohnheiten entsprechen, so sind die fünf Titel doch immer anregend und spannungsreich. Auf jeden Fall ist es empfehlenswert, das gesamte Album am Stück zu hören.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens