YOSSI SASSI BAND - Roots and Roads
Mehr über Yossi Sassi Band
- Genre:
- Oriental Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 25.05.2016
- Wings
- Palm Dance (Featuring Bumblefoot)
- Root Out (Featuring Diana Golbi)
- Mr. NoSoul
- Madame TwoSouls
- The Religion Of Music (Featuring Zaher Zorgati)
- Winter
- Thundercloud
- Road Less Traveled
- Rizes Kai Dromoi
- Bird Without A Tree
- Stronger Than Ever
Musik ist Religion! Oder?
"Roots And Roads" kann vieles bedeuten. Ganz simpel daheim bleiben oder weggehen? Etwas ändern oder alles beim Alten lassen? Seine Wurzeln und seine Persönlichkeit nach außen tragen oder sich in bescheidener Zurückhaltung üben? YOSSI SASSI vergleicht uns Menschen mit reisenden Bäumen, die eine Balance zwischen dem, was wir ursprünglich sind, und dem, wo uns unser Herz hintragen will, finden müssen. Das schöne Cover-Artwork mit dem fliegenden Ei, aus dem ein Baum herauswächst, symbolisiert SASSIs Sichtweise wohl perfekt. Noch besser ist aber die Musik. YOSSI SASSIs (ex-ORPHANED LAND-Gitarrist) musikalischer Samen wurde in Israel gepflanzt. Von dort aus haben sich die Wurzeln aber schnell auf den gesamten arabischen Raum ausgebreitet, und so ist der orientalische Einschlag die Basis, vor der aus sich jeder YOSSI SASSI-Song auf den Weg macht. Und die Reise in alle Richtungen geht heuer noch weiter als wir dies von "Desert Butterflies" her kennen. Im Zentrum steht wohl der Track 'The Religion Of Music', ein grandioser Melodic-Metal-Song, dem Sassis Freund und Musikerkollege Zaher Zorgati von MYRATH seine Stimme leiht. Der Song handelt von den Gefahren, durch die dieser oben erwähnte Lebensbaum gefällt werden kann.
Es gibt aber auch generell mehr Gesang und Chöre als bei den Vorgängern, was Sassis Musik insgesamt noch interessanter macht. 'Root Out' mit Diana Golbi ist bester Oriental-Prog mit so einigen Breaks, was sicher auch ORPHANED LAND-Jüngern gefallen wird. Die schöne Sapir Fox gehört jetzt auch zur YOSSI SASSI BAND und bereichert gleich drei Songs, und auch der Meister selbst lässt sich neben seinen selbst-designten Bouzoukitaras und Bouzuoka hören.
Ich tue mich echt schwer, die Musik in einzelnen zu beschreiben, aber "Roots And Roads" ist für mich ein ungewöhnlich stilvolles, einschmeichelndes Album mit viel Herz und Wärme. Und dennoch hat es mehr Kanten, mehr Riffs und mehr Breaks, an denen man sich als "Desert Butterflies"-Liebhaber vielleicht anfangs reibt, die aber die Musik auch ungemein spannend machen und einfach wie Faust aufs Auge passen. Gerade so ein Track wie das abschließende 'Stronger Than Ever' steigert sich von einem zarten Akustik-Thema in nur drei Minuten zu einem dramatischen, riffigen Finale. Aber auch an klassischem Sassi-Material à la 'Azadi' oder 'Fata Morgana' vom Vorgänger mit den typischen orientalischen Rhythmen und Melodien mangelt es nicht. Nein, ich finde "Roots And Roads" von vorne bis hinten toll. Und eine noch engere Kooperation mit Zaher Zorgati wäre natürlich eine Erwartungen schürende Zukunftsoption. Ich sag nur 'The Religion Of Music'.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Thomas Becker