YOTH IRIA - Blazing Inferno
Mehr über Yoth Iria
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Edged Circle Productions
- Release:
- 08.11.2024
- Blazing Inferno
- But Fear Not
- In The Tongue Of The Birds
- Rites Of Blood And Ice
- Purgatory Revolution
- Mornings Of The One Thousand Golds
- Our Father Rode Again His Ride
- We Call Upon The Elements
Athen oder Sparta?
YOTH IRIA kommt aus Griechenland und widmet sich melodischem Black Metal. "YOTH IRIA is the rays of Lucifer the first, Satan the second and Devil the third sent to the earth to help and give courage to the simple people and help mother earth to survive." So also das Credo der Band. Da dürfen wir gespannt sein. Das neue Album "Blazing Inferno" startet mit dem gleichnamigen Opener, der mir schon beim ersten Hören besser als alles gefällt, was ich von den zahlreichen Hellenenbands zuletzt rezensieren durfte.
Richtig gut, dieser sehr heavy und klassisch sich entfaltende Track, der auch nicht auf eine gesprochene Passage und ein sehr lässiges Solo verzichtet. 'But Fear Not' sichelt durch harsche Täler und Olivenhaine. Auch hier, wie immer bei Griechen-Black Metal, gibt es Breaks und innehaltende Parts, auch ein seltsames Instrument ist zu hören und Frauenstimmen in lichten Höhen. Wenn dann 'In The Tongue Of The Birds' ansetzt, weiß ich schon, dass mir dieses Album viel besser gefällt als das ihrer Mitstreiter, siehe oben. Diese Art von Musik wäre 2002 ganz großartig angekommen, etwas KALMAH, etwas HORRIFIED, dazu ein Hauch Opulenz durchgedrehter Norweger.
Spätestens bei 'Rites Of Blood And Ice' weiß man auch, dass YOTH IRIA klassischem Rock und Metal mehr verhaftet sind als Hornissengesense. Die warmen Growls, die auch an den Silbenenden nicht nur nicht schwächeln, sondern die Spannung halten, können überzeugen. Ich glaube ja, dass Lucifer, Satan und Devil das sehr einschmeichelnd finden und davon gute Laune bekommen, aber was weiß ich schon. Alle Tracks bleiben in hypnotisierendem Midtempo, wobei es auch Eruptionen hagelt, denn die Spartaner haben den Athenern die Niederlage nie verziehen und greifen immer mal wieder zum Schwertchen: So geschehen in 'Purgatory Revolution' und 'Mornings Of The One Thousand Golds'.
Die Songs wirken hier nicht überladen oder fragmentiert. Neu ist das Schema sicherlich nicht, aber gut gemacht. Das Album hält seinen dunklen Flow über die gesamte Zeit. Richtig cool finde ich, dass die Band auch Musikelemente andeutet, die typisch für die Region sind, ohne Kitsch oder Bombast. Und: Eine triumphale Grundstimmung ist latent vorhanden. Auch 'Our Father Rode Again His Ride' und 'We Call Upon The Elements' (mit rhythmischem Break zum Klopfen auf die Schilde) laden zum Bangen ein.
Sie sind eigentlich zu melodisch für gemeinen, bösen, archaischen Grimm, aber gerade das ist ihr Alleinstellungsmerkmal unter all den Philosophenbands der letzten Zeit. Sie würden den Schmetterling mit dem verletztem Flügel nicht liegenlassen, sondern in die Lüfte entsenden, so kann Black Metal eben auch sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Matthias Ehlert