YOUNG, NEIL - A Treasure
Mehr über Young, Neil
- Genre:
- Country / Folk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Reprise Records (Warner)
- Release:
- 10.06.2011
- Amber Jean (9/20/84) Nashville Now TV - Nashville, TN*
- Are You Ready For The Country? (9/21/84) Riverbend Music Center - Cincinnati, OH
- It Might Have Been 9/25/84 Austin City Limits TV - Austin, Texas
- Bound For Glory 9/29/84 Gilleys’s Rodeo Arena - Pasadena, TX
- Let Your Fingers Do The Walking (10/22/84) Universal Amphit - Universal City, CA*
- Flying On The Ground Is Wrong (10/26/84) Greek Theater - Berkeley, CA
- Motor City (10/26/84) Greek Theater - Berkeley, CA
- Soul Of A Woman (10/26/84) Greek Theater - Berkeley, CA*
- Get Back To The Country (10/26/84) Greek Theater - Berkeley, CA
- Southern Pacific (9/1/85) Minnesota State Fair - St. Paul, MN
- Nothing Is Perfect (9/1/85) Minnesota State Fair - St. Paul, MN*
- Grey Riders (9/10/85) Pier 84 - New York City, NY*
Lass die Finger die Arbeit machen: NEIL YOUNG und eine Reise in den Country der Achtziger.
Heute wird es ein wenig ungewöhnlich. Über Warner erscheint ein hübsches Kleinod aus dem gewaltigen Schaffen des kanadischen Künstlers NEIL YOUNG. Zwölf Liveaufnahmen aus den Jahren 1984/85, von denen fünf bislang unveröffentlicht waren, schaffen es auf diese wunderbare Zusammenstellung.
NEIL YOUNG steht als Künstler für eine stete Gratwanderung zwischen Rock, Country und Elektro. Sei es der großartige Soundtrack zum Western Noir "Dead Man" oder sein letztes Studioalbum "Le Noise" - wenn Young in seine Trickkiste greift, kommt im Zweifel etwas heraus, was so niemand erwartet hat. Am wenigsten seine Fans. Gerade die Achtziger sind eine Phase, in der Young sich derart viele und krasse Stilbrüche erlaubte, dass viele Fans mit Schrecken an diese Selbstfindungsphase zurückdenken. Auch politisch erlebte man Young in dieser Periode als sehr ambivalent, wurden ihm in einer Phase der Protest- und Friedensbewegung doch Sympathien zu Ronald Reagan zugesprochen. Doch diese Zeit liegt nun fast 30 Jahre zurück, heute ist der Mensch und Künstler NEIL YOUNG von allen Zweifeln befreit, gilt als einer der wichtigsten seiner Art.
"A Treasure" ist eine spannende Reise durch den mittleren Westen, besser: durch den Country-Rock der Achtziger. Mit unzähligen Gastmusikern spielt sich Young mit fetzigen Honkeys in die Herzen seiner Fans, denkt sich mit 'Motor City' in einen Fabrikarbeiter hinein oder rock'n'rolled mit 'It Might Have Been' über die Tanzfläche. Völlig konträr zu den Vocoder-Experimenten der Geffen-Ära (benannt nach der Plattenfirma, bei der er von 1982 – 1987 war), entstehen dabei zeitlose Countryklassiker, die einen tiefen Blick in diesen Teil der amerikanischen Kultur zulassen. Ein Stück Privates ist auch auf dem Album gelandet, denn der Opener 'Amber Jean' ist seiner Tochter gewidmet, die 1984 auf die Welt kam.
Fazit: Ein Album, das seinen Namen völlig zu Recht trägt. Nach dem interessanten "Le Noise" stellt "A Treasure" eine faszinierende Reise in die kontroverseste Schaffenszeit von NEIL YOUNG dar. Als Gegenwelt zu den elektronischen, an KRAFTWERK erinnernden Alben der Achtziger, ist dieses wunderbar gespielt und schön zu hören. Vielleicht ohne die Tiefe anderer YOUNG-Alben, dafür aber nahe an der Country-Perfektion.
Anspieltipps: Amber Jean, Motor City
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer