ZIN - Tourists To This World
Mehr über ZIN
- Genre:
- Dark/Pop/Ambient
- Label:
- Brachialpop/ Rough Trade
- Release:
- 09.11.2007
- Symbiosis
- Infect Me With Lights
- Diary Of Strange Desire
- No Fakes & Fears
- Melt
- Jesus Undressed
- Kiss The World Goodbye
- Entering Your Galaxy
- My Cocain
- 'Til The War Is Over
- Tourists To This World
DIE ART oder LOOM sind Leipziger Größen (gewesen). Diverse Söhne (ja, Söhne) oder Bruchstücke der beiden Formationen sind nun zu ZIN verschmolzen. Brachialpop, wie wir erfahren. Der Labelname passt da ganz gut zur stilistischen Einordnung: Da gibt es den singenden und optischen Androgynen, der für die Vokalformung zuständig ist. Weil gerade selbst in den Schlagzeilen, folgen hier verweislich die zum Duo geschrumpften PLACEBO. Warum mehr Zwinkereien?
Durchdacht, da abwechslungsreich erscheinen die programmierten Rückraumschwaden wie auch das dicke Hintergrund-Schlagzeugspiel. Auf die Instrumentierung ist in der Basis Verlass. Darauf wird Stück für Versatzstück moderner Rhythmen gepackt, die sich heute Shoegaze, Ambient oder Darkpop nennen mögen. Bemüht um eingängige Melodeien gelingt dies. Und manchmal eben nicht. Man wird das Gefühl nicht los, dass sich die Gesangsstimme das ein ums andere Mal um den Eindruck der Gebrechlichkeit bemüht. Aber warum denn?
Da ist doch genügend Odem für Gewaltausbrüche oder durchgängig genuschelte Text vorhanden. Hat manchmal mehr Reiz als das Englisch, welches von Deutschen gegeben wird. Die Mitte von "Tourists To This World" widmet sich ganz dem Mitteltempo und schunkelt somit vorhersehbar durch die Nacht. Runterziehen kann man sich auch mit der Suche nach dem Sinn des Lebens.
So soll die Hoffnung genährt werden, dass noch mal mehr passiert, aber leider wird Enttäuschung verbreitet. Ein Signal läutet regelmäßig den Song mit dem nachher einsetzenden Stampftakt ein, aber ohne sich von einmal eingeschlagenen Wegen zu trennen. So wird viel viel Potenzial verschenkt. Schade, der Anfang war ja gemacht. 'Infect Me With Lights' ist mit großem Abstand der Aufreger und Hit der Platte. ZIN muss aber mehr liefern.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben