ZZ TOP - Live In Texas
Mehr über ZZ Top
- Genre:
- Bluesrock
- Label:
- Eagle Rock/Edel
- Release:
- 31.10.2008
- Got Me Under Pressure
- Waitin' For The Bus
- Jesus Just Left Chicago
- I'm Bad, I'm Nationwide
- Cheap Sunglasses
- Pearl Necklace
- Just Got Paid
- Rough Boy
- Blues Intro
- Blue Jean Blues
- Gimme All Your Lovin'
- Sharp Dressed Man
- Legs
- Tube Snake Boogie
- La Grange
- Tush
ZZ Top mit Liveplatte ohne Höhepunkte.
Ein Livealbum war schon immer die schlechteste Alternative zum Konzertbesuch. Ausbessern, Geraderücken, Fake – am besten bastelt man sich günstig sein eigenes Livealbum: einfach Studioaufnahme einlegen und dann entweder selbst klatschen oder nebenbei Liverpool gegen Manchester United laufen lassen. Das erreicht die Authentizität von neunzig Prozent aller Konzertmitschnitte.
ZZ TOPs "Live In Texas" muss man auch nicht haben – auch wenn es die erste offizielle Platte dieser Art in der knapp vierzigjährigen Karriere des Trios ist. Sollte dieses Ereignis alleine für erhöhte Endorphinausschüttung sorgen, führt der Weg trotzdem nicht zur Audio-, sondern direkt zur DVD-Version der konservierten Veranstaltung, die separat zum Vollpreis erhältlich ist und mehr Songs enthält. Die Konsumentenfreundlichkeit dieser Veröffentlichungspolitik sorgt für wohlige Schauer quer durch die Epidermisschichten.
Im Vergleich zu der Variante mit bewegten Bildern fehlen 'Heard It On The X' und 'Pincushion' – und die bewegten Bilder. Konzerte der Herren beziehen ihren Reiz zu einem nicht unerheblichen Teil aus den stoischen Groovebewegungen von Billy Gibbons und Dusty Hill. So etwas im Nachhinein akustisch wiederzugeben, versucht vielleicht Yngwie irgendwann noch. Oder Joey DeMaio, nachdem ihm Odin und Richard Wagner kopulierend im Steinbruch erschienen sind. Hier hat es nicht geklappt, so dass die Platte einfach läuft und vorführt, dass das Trio einige Hits geschrieben hat. Keine großen Neuigkeiten einerseits, keine nachhaltige Wirkung andererseits. Mal freut man sich über Gibbons' Coolness, die während der Ansagen verbreitet wird, mal gerät die jahrzehntelange Erfahrung zum Hindernis.
Uraltfans kann man noch damit ködern, dass die vermeintlichen Hochglanzsongs der "Eliminator"- und "Afterburner"-Ära hier erdiger klingen. Aber auch die Gruppe besitzt mittlerweile einen DVD-Player, um der vernünftigen Aufbereitung dieser Show beiwohnen zu können.
- Redakteur:
- Oliver Schneider