Z MACHINE - Merging Worlds
Mehr über Z Machine
- Genre:
- Fusion
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 23.02.2024
- Introduction: Amphibiosapien
- Bonus Eruptus
- Interlude - Thunder In Paradise
- Big Old Hen
- Interlude - Saltwash
- Mytle The Turtle
- Interlude - Whalespice Subdepth
- Spacewalk
- Interlude - Coyote Dusk
- Joining The Q
- Interlude - Driftscene
- Synoceratus
Neu, walisisch und ungewöhnlich!
Progressive Rock aus Wales ist doch schon mal ein Etikett, das mich neugierig macht, zumal ich von Z MACHINE noch nie etwas gehört habe. Kein Wunder, "Merging Worlds" ist das Debütalbum der Fünf aus Swansea, die sich auf rein instrumentale Musik beschränken. Diese allerdings überrascht mich gleich von Beginn an, denn nach einem Soundcollagen-Intro namens 'Amphibiosapien' überfällt mich ein durchaus wildes Jazz-Rock-Inferno mit prominenten Blasinstrumenten. Tatsächlich, mit Rob Harrison hat die Band einen eigenen Bläser in den Reihen, der für Saxophon und Flöte verantwortlich ist.
'Bonus Eruptus' ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber ab der Mitte des Stückes ertappe ich mich beim Mitwippen und mit jeder Sekunde bildet sich die Struktur deutlicher heraus, ein Rockarrangement, dessen Konturen ins Unscharfe verjazzt werden. Ja, was habe ich denn da aufgelegt? Das nächste Stück, der Siebenminüter 'Big Old Hen', ein Songtitel, den man auch nur im Prog rechtfertigen kann, setzt dem Ganzen mit einem ruhigen Solo-Mittelteil und Flöte noch einen drauf. Ohrenscheinlich macht sich Z MACHINE nichts aus Konventionen und dem berühmten roten Faden, hier wird der Kreativität der Protagonisten keine Grenze gesetzt. Das mag an manchen Stellen zuerst etwas überfordernd wirken, aber nach ein paar Drehungen erkennt man die individuellen Charakteristika der Stücke und vermag das vertrackte 'Myrtle The Turtle', das fluffige 'Spacewalk', das groovig-lässige 'Joining The Q' und das wilde Jamfest 'Synoceratus' einzuschätzen und zu genießen.
Die Zwischenspiele von jeweils unter einer Minute sind sozusagen das Gari zwischen den Kompositionen, die die Gehirnwindungen wieder neutralisieren und aufnahmefähig machen für den nächsten Gang. So befinden sich nur sechs echte Stücke auf "Merging Worlds" mit einer Länge von 34 äußerst spannenden Minuten, die allerdings eine gewisse musikalische Offenheit erfordern, denn die sich verbindenden Welten sind ein anderer Ausdruck für Fusion und das muss man eben mögen. Insgesamt schaffen die Waliser durch das gesamte Konzept eine tolle Scheibe, die als Gesamtwerk funktioniert und eigentlich nur mit dem Begriff Hörerlebnis umschrieben werden kann.
Schade find ich wieder die spartanische Ausmachung der CD mit einem vierseitigen Booklet, das nur die nötigsten Informationen enthält. Na gut, Texte gibt es ja keine. Eine runde, coole Sache, diese Z MACHINE.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger