ZADOK - Die Augen sind leer
Mehr über Zadok
- Genre:
- (Gothic) Rock
- Vorbei vorbei
- Die Scheibe dreht sich
- Es ist an der Zeit
- Hoffnung
- Sie kriegen jeden
- Langsam geht die Sonne unter
- Sensemann
- Ich frier´
- Die Augen sind leer
Und mal wieder ein Zeichen, dass der deutsche Underground eine wahre Fülle an Bands beherbergt, die es kompromisslos verdienen würden, durch einen Labelvertrag einem breiteren Publikum zugängig gemacht zu werden. ZADOK sind so ein Beispiel: Zufällig durch einen Forumseintrag entdeckt, musste ich schon beim ersten Probehören ihrer Stücke anerkennend den Hut ziehen, denn obwohl sich Andreas Pohlmann (Vocals, Gitarre), Jörg Meyer (Bass), Dennis Buschke (Drums) und Jens Bergmann (Keyboards, Vocals) dem doch sehr beliebten Genre des gotisch angehauchten Rocks verschrieben haben, ist es kein Einheitsbrei, der hier geboten wird. Die hohe Wertschätzung von Melodik und einer trotzdem geradlinig straighten Angehensweise fallen auf "Die Augen sind leer" äußerst postitv ins Gewicht - liebevoll angelegte Keyboardteppiche wechseln sich mit typisch-markigen Rockgitarren ab, das gleiche Zusammenspiel vollzieht sich beim Gesang, der sich mal sanft und dann wieder "angeheisert" gibt. Das fabelhafte "Hoffnung" (nebenbei das Stück, was mich vollends auf die Band aufmerksam machte) spiegelt die soeben genannten Qualitäten von ZADOK mit am besten wider, doch auch Kreationen wie das hart-softe "Vorbei vorbei", das mit futuristischen Gitarren und allerhand dunklem Flair ausgestattete "Sensemann", das schon ins balladeske gleitende "Ich frier'" und das melodiöse Titelstück "Die Augen sind leer" sollten ein angemessenes Maß an Beachtung finden.
Einzige kleine Knackpunkte der Scheibe finden sich im Sound, der stellenweise etwas zu schwach auf der Brust geraten ist - wobei man sich hier aber ins Gedächtnis rufen muss, dass es sich um eine Eigenproduktion handelt und man somit dafür nichts kann. Außerdem wirken die deutschen Texte, hauptsächlich mit (sozial)kritischen Aussagen durchtränkt, öfters krampfhaft gereimt, das dem Ganzen hin und wieder eine Spur Lächerlichkeit verleiht. Das war's dann aber auch schon mit der Kritik.
Bleibt zu wünschen, dass in Bälde endlich eine Plattenfirma auf ZADOK aufmerksam wird, damit die Jungs nicht weiterhin im Untergrund herumdümpeln müssen. Das Zeug zum Aufstieg hätten sie auf jeden Fall.
Anspieltips: Hoffnung, Sensemann, Die Augen sind leer
Kontakt:
Andreas Pohlmann
Elisabethstraße 18
39576 Stendal
http://www.zadokmusic.de
- Redakteur:
- Kathy Schütte