ZADRA - Guiding Star
Mehr über Zadra
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 18.02.2022
- Come Together
- Nothing More To Say
- Ship Of Fools
- Come Back To Me
- Escape The Rain
- A Matter Of Yesterday
- I'll Meet You In Heaven
- Take My Hand
- Dream Of You
- Won't Let Your Love Take Me Down
- Rise From The Fire
Beeindruckender Einstieg mit feinen Schmankerln
Meist sind es die auf den ersten Blick unscheinbar wirkenden Alben, die einem tatsächlich den Tag versüßen. August Zadra ist ein Sänger und Gitarrist aus der Stadt der Engel, der bisher vor allem im Hintergrund für etliche Künstler gearbeitet hat. Im vergangenen Jahr war er beispielsweise als Gitarrist bei WAITING FOR MONDAY an deren Erstling beteiligt. Nun legt er uns mit "Guiding Star" sein Solodebüt vor und bietet klassischen Melodic Rock mit gelegentlichen Ausschlägen in Richtung Heavy und AOR Rock. Soweit wie immer? Ja. Und trotzdem besticht die Scheibe durch eine satte Produktion von Tausendsassa Alessandro Del Vecchio und vor allem Songs, die auf den Punkt arrangiert sind, Hummeln im Hintern haben und mit zauberhaften Melodien daherkommen. Ich bin wirklich überrascht.
Kompositorische Wunderdinge sollte jetzt trotzdem niemand erwarten, aber die vielen kleinen, sehr wichtigen Aha-Momente sind vorhanden und müssen auch nicht unbedingt mit der Lupe gesucht werden. Zadra hat sich getraut, die Klampfe ordentlich in den Vordergrund zu schieben und findet bei der Soloarbeit häufig die richtige Balance zwischen Melodie und Technik. Immer mal wieder werden speziell im Mittelteil überraschende Wechsel eingestreut und vor allem Schlagzeuger Jelly Cardarelli drückt der Musik mit seinem abwechslungsreichen Spiel seinen Stempel auf ('Come Back To Me', 'Rise From The Fire'). Das ist wirklich toll und sorgt für eine spannende Extranote.
Im hinteren Bereich des Werks schleichen sich dann zwar ein paar seichtere Nummern ein ('I’ll Meet You In Heaven', 'Dream Of You'), ansonsten überzeugt der Namensgeber aber mit kernigen, stets locker rollenden Songs, die den Schmalz- und Standardtopf recht geschmeidig umschiffen. Meinen imaginären Hut muss ich auch vor Zadras Gesangsleistung ziehen. Unaufgeregt und mit einem souveränen Gespür für tolle Melodien geht der Kalifornier nicht nur auf Nummer sicher, sondern oft genug auch an seine Grenzen. Gerade diese Momente zaubern mir ein Lächeln auf das Gesicht, denn sie sind in einem durchweg positiven Vortrag das Salz in der Suppe. Und wer kann schon von sich behaupten, dass er einen Jeff Scott Soto durchgehend als Background-Sänger am Start hat, der für grandiose Chöre und faszinierende Harmonien sorgt ('Take My Hand', 'Come Together'). Sehr gut.
Ihr merkt es schon: Ich bin zögerlich begeistert und selbst positiv überrascht von ZADRAs Debüt "Guiding Star", denn allzu viele Ausschläge nach oben in einem ansonsten soliden Genre gibt es normalerweise nicht. Keine Ahnung, welche Halbwertszeit dieses Werk hat, einen bleibenden Eindruck hat es zumindest bei mir hinterlassen. Checkt es an.
Anspieltipps: Nothing More To Say, Rise From The Fire, Ship Of Fools
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach