ZARPA - Viento Divino
Mehr über Zarpa
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 17.05.2019
- Al Despertar
- Centinelas De La Tierra
- Corazon De Dragon
- Yo Contra El Mundo
- La Bestia
- Viento Divino
- El Dia Fina
- os Ojos De Ibrahim
- La Caja De Pandora
- Tiempo de Luchar
K(l)eine Überraschung aus Spanien
ZARPA gibt es - unter teils verschiedenen Namen und Besetzungen - schon seit 1977. Relativ logisch also, dass man sich vom 21. Studioalbum (!) der Valencianer keine großen Überraschungen erwarten sollte.
Geboten wird also relativ konservativer Heavy Metal mit spanischen Texten, der durchaus druckvoll aus den Boxen schallt. Dabei ragt keine der zehn Kompositionen besonders heraus, meist wird sich im Midtempo bewegt, wobei sich auch schnelle Nummer finden lassen, wie etwa das gefällige 'Corazon De Dragon'. Sänger Vicente Feijóo, der nebenher auch noch eine der Gitarren bedient, macht seine Sache ordentlich, kann aber keine großartigen Akzente setzen. Bisweilen wird das Klangbild mit Klavier bzw. Keyboardklängen ('Los Ojos De Ibrahim' mit seinen orientalischen Schlenkern als eher gelungenes Beispiel) angereichert, was in Summe weder negativ noch positiv ins Gewicht fällt. Die drückende Produktion verhindert ohnehin ein wirklich differenziertes Heraushören der Instrumente, was ja durchaus auch seine Fans hat. Gerifft wird im Verlauf des Albums jedenfalls mal mehr mal weniger heftig, bisweilen geht das Ganze in Richtung (eher europäischem) Power Metal. Wenn das funktioniert, wie auf 'La Bestia', kann es unterhaltsam werden. Die gute Dreiviertelstunde ist aber leider auch mit einigen Längen gespickt. Die Veröffentlichungswut der Band mag gute Gründe haben - so erschienen die letzten Alben in Eigenregie -, sie führt aber wohl dazu, dass auf "Viento Divino" eben auch viel Mittelprächtiges vor sich hin plätschert. Zu gleichförmig, zu selten eingängige Refrains oder Gitarrenleads, und zu wenig abwechslungsreich, um wirklich aufhorchen zu lassen. Dabei aber zu keine Sekunde auch nur ansatzweise schlecht oder auch nur uninspiriert. Gerade die Strophen können oftmals überzeugen.
Und das führt mich zu der oben angedeuteten kleinen Überraschung: Es ist schon erstaunlich, wie eine Band in diesem Alter noch so frisch und kraftvoll klingen kann. Und auch wenn die Kompositionen nicht vor Innovationsdrang strotzen, gibt es doch bei vielen vergleichbaren Bands mehr Stagnation und Gleichförmigkeit. Insofern kann man "Viento Divino" gut (nebenbei) anhören, unterhaltsam geht aber anders. Ob sowas heutzutage reicht?
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp