ZAZA, NEIL - Staring At The Sun
Mehr über Zaza, Neil
- Genre:
- Instrumental Melodic Rock/Funk
- Label:
- Mascot Records / Zomba
- Release:
- 05.04.2004
- I Spy
- Lift
- Lost In Your Dream
- Zen, Karma, And Other Good Things
- The Wonder Of You
- New, New Math
- Rain
- Every Thought
- Baking @ 350 Degrees
- Fargo
- Angel
- Definition
- Purple Rain
Ich muss schon zugeben, dass ich mich mit rein instrumentalen Alben bisher kaum befasst habe. Zu groß war mir die Ausdruckslosigkeit ohne Gesang bislang. Und genau diese Meinung teile ich in Zukunft nicht mehr, denn ich kenne jetzt NEIL ZAZA's "Staring At The Sun".
Man nehme die Virtuosität von klassischen Kompositionen, die musikalische Freiheit, die über Metal, Rock, Funk und Klassik beinahe alles durchläuft, das Können perfekter Musiker und das Songwriting von Spitzentalenten. Alles in einen Mixer hinein und kräftig durchmischt, schon entsteht “Staring At The Sun“.
Groovige Kompositionen aneinandergereiht neben traurigen, gefühlvollen Balladen, funkigen Songs oder auch mal härteren Rocktracks. Hierauf ist wirklich alles enthalten. Unglaubliche Instrumentenvielfalt, abwechslungsreiches Songwriting... Ich wüsste nicht, wie man eine instrumentale Rockplatte besser machen könnte.
Ohne das Album auseinanderpflücken zu wollen, was dem Output nicht gerecht werden würde, ein paar Worte zu den größten Stärken der CD.
Da muss natürlich die bereits angesprochene Vielfalt erwähnt werden. Dass eine ganze Stunde ohne Sänger nicht langweilig wird, ist vor allem den Instrumentalisten zu verdanken. Nicht nur Zaza kann's nämlich; besonders mit Steve Smith hat sich Neil einen perfekten Schlagzeuger ausgesucht. Trotzdem steht natürlich die Gitarrenarbeit im Vordergrund, und manchmal grenzt es schon ans Unfassbare, was Neil aus seinem Sechssaiter herausholt! Zwangsläufig läuft der Großteil der Songstrukturen über die Gitarre, was vielleicht als einziger minimaler Negativpunkt anzusehen ist, da auch die Keyboards öfters mal den einen oder anderen Part hätten übernehmen können.
Das Gefühl von “Staring At The Sun“ steht ganz klar an erster Stelle, was dem Rundling eine weitere unvergessliche Note verleiht.
Die Musik muss aufgenommen und inhaliert werden, um sie wirken zu lassen. Am besten Licht aus, Kopfhörer auf und ab damit!
Was ebenso nicht immer nur negativ sein muss, ist das Fehlen des Gesangs. So bleibt Raum zur Eigeninterpretation, die man nach aufmerksamen Hördurchläufen schnell entwickelt.
Natürlich kann auch dieses Album weder zwischen Tür und Angel noch einfach mal so für Zwischendurch gehört werden. Auch sämtliche Möchtegernmetaller ohne Interesse an hochwertiger Mucke können das Review wegklicken und den Namen NEIL ZAZA vergessen. Alle anderen sollten schnellstmöglich in dieses Album reinhören.
Kurzum: Der Longplayer ist nicht nur der Traum eines jeden Gitarristen!
Anspieltipps: Lift; Zen, Karma, And Other Good Things; Rain; Definition
- Redakteur:
- Christian Hubert