ZEICRYDEUS - La Grande Hérésie
Mehr über Zeicrydeus
- Genre:
- Black Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Gates Of Hell Records
- Release:
- 25.07.2025
- Dragonships On The Juurn (Open Wide The Gate Of The Zeicryde)
- Ten Thousand Spears Atop The Bleeding Mountains
- Profane Spells & Naked Swords In The Emerald Meadows Of Nhaath
- Sous L'ombre Éternelle Des Vestiges D'Heghemnon
- Godsteel (Blood Of The Third Son)
- La Grande Hérésie
- The Era Of Satan Rising
Nicht jeder kann BATHORY!
Es steht wohl gänzlich außer Frage, dass ZEICRYDEUS-Mastermind und -Alleinherrscher Foudre Noire sein musikalisches Lebenswerk dem seines größten Idols Quorthon widmen möchte, dass er wahrscheinlich schon in Kindertagen in BATHORY-Bettwäsche aufgewacht ist und den epischen, finsteren Edelstahl des verstorbenen Großmeisters zu jeder Gelegenheit auf den Plattenteller legt. Insofern darf man den ersten Release dieses Soloprojekts ganz klar auch als Hommage an seelige Zeiten verstehen, in denen Platten wie "Twilight Of The Gods" und "Hammerheart" bzw. wahlweise fast der gesamte Katalog der skandinavischen Legende den epischen Black Metal wie wahrscheinlich kein zweiter Act geprägt haben.
Doch wer sich dem Vergleich stellt, der muss auch damit rechnen, für etwaige Gotteslästerungen abgestraft zu werden oder zumindest der Kritik ausgesetzt zu sein, dass er den großen Maßstäben nicht gerecht werden kann. Leider trifft dies auf "La Grande Hérésie" auch unvermittelt zu. Zwar bemüht sich ZEICRYDEUS nach allen Regeln der Kunst, dieses epische Feeling zu konstruieren und mit erhabenen Melodien und düsteren Sounds für die entsprechende Atmosphäre zu sorgen, jedoch bleibt es in den meisten Fällen auch nur beim Versuch, was womöglich auch daran liegen mag, dass Foudre Noire auf keine Gastmusiker zurückgreift und alle Songs in Eigenregie eingespielt hat.
Dies bringt unwiderruflich einige Limitierungen mit sich, angefangen beim recht unspektakulären Drumming über die recht überschaubaren Qualitäten im Gitarrenbereich, bis hin zu diversen Unzulänglichkeiten im Songwriting, die sich vor allem schon in der ersten Hälfte von "La Grande Hérésie" bemerkbar machen. Da sollen ein paar VENOM-Vibes vielleicht noch ewtas mehr Rotz in die Sachen bringen, während bewusst primitive Attacken der Schwarzmetall-Gemeinde die Ohren öffnen möchten. Doch irgendwie bleibt der Anspruch, es BATHORY möglichst gleich zu tun, immer wieder auf der Strecke, weil der Mastermind einfach noch lange nicht auf jenem Level agiert, den Quorthon seinerzeit zum Maßstab erklärt hat.
Immerhin können Nummern wie 'Godsteel (Blood Of The Third Son)' und das dreckige THOU ART LORD-Cover 'The Era Of Satan Rising' am Ende noch etwas Schwung in die Sache bringen, nicht jedoch kompensieren, dass ZEICRYDEUS sich an den eigenen Ambitionen ein bischen verhoben hat. "La Grande Hérésie" ist unterm Strich gar kein schlechtes Album, steht aber ganz klar im Schatten des großen Namens, den der Komponist so unglaublich zu verehren scheint.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes