ZEN DISDAIN - Inanition
Mehr über Zen Disdain
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.12.2024
- Everpresent
- The Shore
- The Woods
- Inanition
- Spiritual Desert
- Symbols
- What Remains Of Us
Das ganz große Durcheinander.
Eine junge Band tut einfach nicht gut daran, mit selbstgewählten Stilbezeichnungen Erwartungen aufzubauen, die der musikalische Output am Ende überhaupt nicht erfüllen kann. Bei den NiederländerInnen von ZEN DISDAIN ist von Blackened Doom Death Metal die Rede, und da man eine grobe Phantasie haben sollte, in welche Richtung eine Platte steuern sollte, wenn sie die Attribute dieses benannten Rahmens will, kann man auch schnell urteilen, ob die Urheber hier richtig liegen. Und wir spoilern gerne: Nein, das geschieht leider nicht.
Stattdessen wählt die Truppe auf ihrem Debütalbum eine sehr eigenwillige Variante des dezent symphonischen Female-Fronted-Stoffes. Von Dramaturgie und Theatralik gezeichnet, lenkt die Band ihre sieben neuen Songs durch verschiedene Stimmungslagen, offenbart in den Arrangements bisweilen eine gewisse Beliebigkeit, weil hier so viele verquere Puzzleteile nicht zusammenfinden wollen, und setzt am Ende auf die zahlreichen Arien von Frontdame Zoya Belous, deren hoher Stimme man jedoch auch nur bedingt gerne lauschen mag, da sie völlig an den instrumentalen Vorgaben vorbeisingt und es auf Dauer zu echten Anstrengungen führt, ihr durch die einzelnen Kompositionen zu folgen.
Doch ihre Kollegen machen es ihr auch alles andere als leicht. Völlig verworrene Tempovariationen, übersteuerte Theatralik, dazu überhaupt keine klare Linie im Songwriting und zuletzt auch ein paar produktionstechnische Defizite hinsichtlich des ausbleibenden Volumens machen den vermeintlichen Spaß schnell zunichte, ja ersticken ihn eigentlich schon im Keim. Und damit ist dann auch nicht mehr viel zu holen, selbst bei ganz gutem Willen und viel Wohlwollen.
ZEN DISDAIN steht noch am Anfang, wird dort aber auch verharren, sollte die Band nicht in naher Zukunft einmal beginnen, die verschiedenen Ideen sinnvoll zu sortieren und in Reihe zu bringen. "Inanition" offenbart Überforderung an allen Fronten und kann leider in keinem einzigen Aspekt gefallen oder gar überzeugen.
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes