ZENIT - Black Paper
Mehr über Zenit
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Time To Kill Records
- Release:
- 30.01.2019
- Zenit
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- Black Paper
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Eine interessante Prog-Scheibe - und ein miserabler Sänger
Die Vergleiche zu Genre-Vorreitern wie TESSERACT und TRIVIUM sind sicherlich ein bisschen weit hergeholt, zumal das Material von ZENIT sich inhaltlich auch nicht zwingend an den großen namen des Djent- bzw. Metalcore-Business orientiert. Viel mehr haben die Italiener einen zeitgemäßen Mix aus dezenten Core-Elementen und standesgemäßem Progressive Metal zurechtgeschustert, der zwar hier und dort an der etwas dünnen Produktion leidet, in Sachen Songwriting aber sicherlich nicht die verkehrteste Scheibe ist, die das Genre in den vergangenen Monaten aufgetischt hat.
"Black Paper" zehrt vor allem von seiner Vielseitigkeit, die bei der relativ kompakten Spielzeit von knappen 34 Minuten positiv ins Gewicht fällt. Leider jedoch hat die Bande aus Rom einige Defizite bei der Performance des neuen Materials. Vor allem der wechselseitige Gesang, der zwischen vermehrten Clean-Vocals und einigen doch eher blassen Brachial-Shouts pendelt, ist ein klares Manko der acht Kompositionen umfassenden Platte und kann den sicherlich hohen Ansprüchen von ZENIT nur in leichten Ansätzen gerecht werden. Die melodischen Parts versemmelt Frontmann Frederico allerdings komplett, und dieser Umstand hat leider so viel Gewicht, dass er das Niveau von "Black Paper" deutlich nach unten zieht.
Die grundsätzlichen Ideen, die die Italiener auf ihrem Debüt verarbeiten, sind allerdings wirklich interessant, vor allem wenn die Truppe Brücken zwischen klassischem Prog Metal und seiner modernen Interpretation baut, was vor allem in der ersten Hälfte relativ häufig passiert. Und trotzdem: Am Ende führen einfach zu viele Wege immer wieder über den Gesang und schließlich auch in eine Sackgasse, aus der sich ZENIT wohl nur dann befreien können wird, wenn sie ihren Sänger noch einmal zur Nachhilfe schicken. Ein Sammelsurium spannender Kapitel ist nämlich nur dann gut und schön, wenn auch die Präsentation stimmig ist - und das ist aus den genannten Gründen hier leider nicht der Fall. Schade allemal, denn hier hätte man unter den entsprechenden Bedingungen definitiv mehr herausholen können!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes