ZERAMOTH - Below The Ice
Mehr über Zeramoth
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.02.2008
- Tamer Of My Will
- Catacombs
- The Journey To Enlightment
- Below The Ice
- I Am Your King
- Burnt To Black
- Mournful Age
Da machen sich doch tatsächlich ein paar Jungspunde aus Niedersachsen auf, um den bösen Buben aus Norwegen musikalisch mal kräftig in den Hintern zu treten. Dafür haben sich ZERAMOTH zunächst im Proberaum verschanzt, um in Eigenregie sieben Songs einzuzimmern und sie letztendlich unter dem Banner "Below The Ice" auf die Menschheit loszulassen. Die Basis ihrer Musik ist der Black Metal. Ein Terrain, in dem sie sich wohl fühlen. Ein Fundament, auf das sie aufbauen können. Zwar versuchen sie, über den Tellerrand zu schauen, jedoch müssen Puristen keine Angst haben. Wer ENSLAVED oder PRIMORDIAL liebt, kommt auch um dieses Trio nicht herum.
Kaum Blastbeats, keine Geschwindigkeitsrekorde. Zwar schneidet Gitarrist Tim Risse mit seinen fiesen und schnellen Singlenotes tiefe Wunden in die Gehörgänge, aber darunter liegen schwere Half-Time-Rhythmen, die das Gesamtpaket in einem erträglichen Rahmen halten. Letztendlich ist das aber genau das Problem, denn bis auf 'Burnt To Black' bewegen sich alle Songs in einem ähnlichen Tempo und besitzen zudem noch austauschbare Songstrukturen, was nicht gerade für Abwechslung oder uneingeschränkten Hörgenuss sorgt. Trotzdem haben ZERAMOTH sehr genau hingehört und die Trademarks der Szene verinnerlicht. Jeder Black-Metal-Fan wird genau die Elemente auf "Below The Ice" finden, die er sucht.
Ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind die vielen klaren Gitarrenparts, die zwar die Musik positiv auflockern, dafür aber meistens etwas wirr und deplaziert wirken. Hier dürfte weniger wahrscheinlich mehr sein. Ein großes Plus ist das Gekeife von Bassist und Sänger Dirk Lübken, der sich damit vor wirklich niemandem zu verstecken braucht. Hier spielt er ganz klar in der oberen Liga mit. Bei den gesungenen Passagen wechseln sich jedoch Licht und Schatten regelmäßig ab. Während er beispielsweise bei 'Catacombs' und 'The Journey To Enlightment' immer zu Beginn etwas schwach auf der Brust ist und von der Musik verschluckt wird, packt er bei beiden Songs am Ende einige hypnotische FEAR-FACTORY-Lines aus, die das Potential zumindest erahnen lassen. Die Idee, gesungene Parts mit in die Songs einzubauen, ist gut, sollte aber bei der nächsten Produktion mit noch mehr Aufmerksamkeit bedacht werden.
Für eine Eigenproduktion, die zumal noch im eigenen Proberaum entstanden ist, klingt "Below The Ice" richtig amtlich. Natürlich gibt es einige Ecken und Kanten, Spielfehler und Ungenauigkeiten, das Schlagzeug könnte noch ein bisschen mehr Dampf vertragen und die hohen Töne der Gitarre müssten eliminiert werden, aber alles in allem ist man im grünen Bereich.
Da auch die Aufmachung passabel und die Spielzeit mit etwas mehr als 45 Minuten vollkommen ausreichend ist, kann ich "Below The Ice" von ZERAMOTH nur allen Black-Metal-Freunden ans Herz legen. Zumal die Jungs nur läppische fünf Euro dafür haben wollen, kann es eigentlich keine zwei Meinungen darüber geben. Bei Interesse kontaktiert die Band einfach direkt über ihre Homepage.
Anspieltipps: I Am Your King, The Journey Of Enlightment, Burnt To Black- Redakteur:
- Chris Staubach