ZERAPHINE - Still
Mehr über Zeraphine
- Genre:
- GothicRock
- Label:
- Phonyx Records
- Release:
- 30.06.2006
- Still
- Niemand kann es sehen
- Inside Your Arms
- Gib mir dein Gift
- Nichts aus Liebe
- Toxic Skies
- Fang mich
- Halbes Ende
- Since We´re Falling
- I´ll Follow You
- State Of The Moment
- Nur ein Tag
Wenn es eine Anleitung für ein durchschnittliches Album gäbe, würde diese wohl folgendermaßen aussehen: Man nehme diverse schnulzige Texte, die sich, wenn möglich, um das Thema Liebe und Herzschmerz drehen, füge eine leicht gequälte, eintönige Stimme hinzu und mische ein wenig Gitarre darunter. Geschmacksverstärker nicht vergessen. Fertig ist das durchschnittliche Album.
Ein Beispiel hierfür stellt leider auch das aktuelle ZERAPHINE-Album "Still" dar. Zwölf Lieder voller Herzschmerz und Leiden warten auf den Hörer. Vermittelt durch die sicherlich ausbaufähige Stimme des Sängers Sven Friedrich. Glücklicherweise sieht der Mann nicht schlecht aus und bringt live Teenies trotz alledem zum Umfallen. Aber für Erwachsene wirkt dieses Konzept eher einschläfernd. Wobei manche Refrains à la "Reeeglos, in deinem Meer ertrinken [...]" aus dem Song 'Gib mir dein Gift' wenigstens etwas Belustigendes haben.
Erfreulicherweise sind die Melodien nicht alle so eintönig, wie manchmal Sven Friedrichs Stimme erscheint. Auch wenn gerade die ersten beiden Lieder 'Still' und 'Niemand kann es sehen' doch fast den Anscheind erweckt hätten. Rockiger wird es dann ab der Mitte des Albums: 'Fang mich' klingt selbst für den Nicht-ZERAPHINE-Fan rhytmisch und mitschwingend. Aber bei solch coolen Gitarrenriffs auch kein Wunder. Allerdings hält die Freude über ein angenehmes Lied nicht lange an, denn 'Halbes Ende' ist nicht gerade mitreißend. Das gleiche trifft auf die englischen Songs wie 'Inside Your Arms', 'Since We're Falling', 'I'll Follow You' oder 'State Of The Moment' zu. Doch vielleicht ist es bei der jeweiligen behandelten Thematik auch gar nicht gewollt rockiger zu wirken - die ruhige Gesamtstimmung passt auch eher zu jungen Menschen, die gerade ihre ersten Lieben überwinden müssen. Passend dazu gibt es den letzten Song 'Nur ein Tag': "Nur ein Tag für dich und mich, und nach uns kommt weiter nichts". Herzschmerz pur, so wie man es als junger, weiblicher Teenie noch toll findet.
Leider erscheint die Zielgruppe des Albums eher beschränkt zu sein und kann damit kaum mehr die "erwachseneren" Hörer ansprechen, es sei denn das Sven-Friedrich-Faible überlebte die 20er-Grenze.
Anspieltipp: Fang mich
P.S. Auf der Limited Edition gibt es noch zwei weitere Songs: 'Out Of The Void' und 'Out Takes'.
- Redakteur:
- Franziska Böhl