ZERO HOUR - Agenda 21
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2022
Mehr über Zero Hour
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 13.05.2022
- Democide
- Technocracy
- Stigmata
- Memento Mori
- Agenda 21
- Patient Zero
Welcome back, guys!
Das nennt man wohl eine Überraschung. Es ist erst etwas über ein halbes Jahr her, dass mit "When The Skies Are Grey" das zweite Album von A DYING PLANET, einem der Nachfolger von ZERO HOUR, erschienen ist, da wird auf einmal nach 14-jährige Pause die sechste Stunde Null eingeläutet. Dabei sind es dieses Mal nicht die Tipton-Brüder, sondern nur Gitarrist Jasun Tipton, der hier am Werk ist. Am Mikro ist Ur-Sänger Erik Rosvold, der auch bei der anderen Nachfolgeband CYNTHESIS die Stimmbänder schwang, mit von der Partie, dazu Schlagwerker Roel van Helden und Bassist Andreas Blomqvist.
Bereits der 14-minütige Opener 'Democide' zeigt, dass ZERO HOUR hier in alter Stärke zurückkehrt. Natürlich ist das Gitarrenspiel von Jasun sehr rhythmisch und breaklastig, ohne dabei djentig zu sein. Vor allem aber tanzt Erik Rosvold mit seiner variablen Stimme darüber wieder diverse Figuren, die von einschmeichelnden Tönen hin zu einem kräftigen 'damn you!' reichen. Gerade letzteres sorgt auch dafür, dass der Song trotz aller Komplexität auch im Ohr bleibt. Es macht einfach richtig Laune beim ungelenken Luftgitarrespielen ein kräftiges 'damn you, democide!' zu grölen.
Das folgende 'Technocracy' bietet ein ähnliches Bild, auch wenn es nur etwas fünf Minuten Spielzeit sind. Auch hier hängen die meisten Gitarristen beim Hören einfach verzweifelt ihr Instrument an den Nagel. Die große Stärke von ZERO HOUR und auch von Jasun Tipton generell ist, dass immer wieder Anker ausgeworfen werden, an denen sich der Hörer orientieren kann. Seien es die beinahe eingängigen Gesangslinien in 'Technocracy' oder der ruhige Break beim neunminütigen 'Stigmata', der von einem beinahe sprechenden Erik Rosvold veredelt wird.
Die zweite Hälfte ist dann ähnlich stark wie die erste Hälfte des Albums und so dürfte "Agenda 21" jeden Fan von ZERO HOUR, A DYING PLANET, CYNTHESIS, WATCHTOWER, SPIRAL ARCHITECT oder auch NEVERMORE begeistern. So wenige sind das in Summe eigentlich gar nicht.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk