ZERO HOUR - Metamorphosis
Mehr über Zero Hour
- Genre:
- Prog
- Label:
- Sensory/Intrometal
- Eyes Of Denial
- The System Remains
- Rebirth
- Voice Of Reason
- A Passage
- Metamorphosis
- I. Descent
- II. Awaken
- III. Union
- IV. Solace
- V. Ascent
- Eyes Of Denial (Demo)
- Jaded Eyes (Demo)
Nach schier unendlicher Wartezeit erfreuen uns ZERO HOUR mit einem neuen Rundling. Wer jetzt allerdings das lange angekündigte "De-Evolution"-Zweitwerk als Resultat erhofft, dem sei die etwas ernüchternde Kunde gebracht, dass es sich im hier vorliegenden Fall lediglich um eine Neuauflage des Erstlings "Metamorphosis" handelt. Nichteingeweihte mögen nun etwas verwirrt dreinschauen, deshalb ein paar kurze Randnotizen für alle unter euch, die entweder den brillanten Vorgänger "The Towers Of Avarice" für das Debüt des Quartetts hielten oder die mit der Band an sich noch gar nichts anfangen können.
Die Kapelle um die Gebrüder Tipton – Jason am Bass und Troy an der Gitarre – stellte sich dem Prog-Publikum bereits 1998 mit einer selbstproduzierten Demo-CD namens "Metamorphis" vor und erntete euphorische Resonanzen in der Medienwelt, sodass sie kurze Zeit später bereits einen Deal beim eloquenten Sensory Label ergattern konnten. Das Ergebnis ist der bahnbrechende, oben genannte Longplayer, der ZERO HOUR Huldigungen in allen erdenklichen Progressive-Metal-Zirkeln einbrachte. Zu Recht, wie der in diesem Falle nicht ganz objektive Schreiber betonen möchte. Stellt diese Veröffentlichung selbst heute noch meine Emotionswelt beim Anhören komplett auf den Kopf und überrascht auch nach 100-fachem Anhören mit musikalischen Feinheiten.
Seitdem sind gute zwei Jahre ins Land gestrichen und alle Welt wartet händeringend auf den lange angekündigten Nachfolger "De-Evolution".
Wer sich also – genau wie ich - der Freude hingab, genau dieses Wunderwerk nun vorliegen zu haben, wird etwas ernüchtert feststellen, es hier mit lediglich vier neuen Stücken zu tun zu haben. Unsere Freunde haben sich entschlossen, den lange vergriffenen Erstling noch einmal neu aufzulegen, um die darauf enthaltenen Kompositionen einem breiteren Publikum vorstellen zu können. Eine weise Entscheidung, wie ich meine, denn ich vermute mal, dass die kleine Erstauflage nicht in viele CD-Player gelangt sein dürfte.
Aber auch die glücklichen Besitzer der alten Version können sich hier über einige Erweiterungen freuen. Da hätten wir erstmal ein gewohnt exzellentes Artwork von Travis Smith, der sicherlich nicht nur mein absoluter Held in Sachen Covergestaltung sein dürfte. Des Weiteren bekommt der hungrige Freak, wie oben bereits erwähnt, ein paar akustische Bonüsse geboten. Da viele die als Demo-EP veröffentlichten Nummern nicht kennen werden, möchte ich kurz noch einmal auf deren Qualitäten eingehen:
Der Vierer – neben den Brüdern Tipton faszinieren uns hier noch Mike Guy (dr.) und Erik Rosvold (voc.) – klingt auf diesem, im Zeitraum 1997/1998 entstandenem Tonträger etwas weniger hart als auf "Towers Of Avarice". Das ist bei den gebotenen Kabinettstückchen natürlich nicht als Manko aufzufassen. Vielmehr vermeine ich ein paar Paralellen zu DREAM THEATER zu vernehmen, die später gänzlich über Bord geworfen wurden. Diese kommen ausschließlich im Keyboard Segment zum Tragen, wo mich der ein oder andere Part an "When Day And Dream Unite" – Tage erinnert.
Ach ja, vielleicht sollte ich in diesem Zusammenhang noch kurz erwähnen, dass hier Matt Guillory von DALI'S DILEMMA als Gastmusiker an den Tasten zu hören ist. Dies sind aber auch die einzigen wahrnehmbaren Veränderungen im ZERO HOUR-Sound, die ich bislang ausmachen konnte. Ansonsten bedienen uns die Jungs mit atmosphärisch-dichten Kompositionen, die wohl nicht nur meine Kinnlade gen Erdboden sinken lassen werden. Es ist einfach unglaublich, wie emotional offensichtlich kopfgesteuerte Musik geschrieben werden kann. Klingt jetzt paradox ? Ist es auch, aber anders vermag ich diese intensiven Klänge nicht in Worte zu kleiden. Höhelichter kann man nicht ausmachen, da hier einfach jede Note für Gänsehäute sorgt.
Am Rande sei erwähnt, dass sich die Extras in Form eines kurzen Instrumentals - 'A Passage' - , zweier Demosongs - 'Eyes Of Denial' und 'Jaded Eyes' - , von denen das Letzte gänzlich unbekannt war, sowie dem Überflieger 'Rebirth' präsentieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: Im großen Progressive-Metal-Dschungel sind ZERO HOUR die Paradiesvögel, die mit jeder Betrachtung an Facetten gewinnen.
Anspieltipps : das Album halt
- Redakteur:
- Holger Andrae