ZERO HOUR - Specs Of Pictures Burnt Beyond
Mehr über Zero Hour
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Sensory
- Release:
- 10.10.2006
- Face the Fear
- The Falcon's Cry
- Embrace
- Specs Of Pictures Burnt Beyond
- Zero Hour
- I Am Here
- Evidence Of The Unseen
Neuer Sänger, neues Glück. ZERO HOUR sind eine außergewöhnliche Band und auch wenn sie mit "Specs Of Pictures Burnt Beyond" mal wieder einen neuen Sänger einführen, so bleibt bei den Prog-Metal-Heroen aus Amiland sonst einiges gleich. Wer auf die vertrauten Frickelparts, die Bass- und Gitarrenorgien der Zwillinge Troy (Bass) und Jasun (Gitarre) Tipton und die komplexen und doch eingängigen Kompositionen vertraut, der ist mit dem neuen Album gut beraten, denn mit genau diesen Elementen können ZERO HOUR auch dieses mal wieder punkten. Zwar unterscheidet sich der instrumentale Aspekt von "Specs Of Pictures Burnt Beyond" nicht grundlegend vom Vorgänger "A Fragile Mind" (was angesichts der Tatsache, dass zwischen beiden Alben grad ein Jahr liegt nicht verwunderlich ist), doch der neue Sänger Chris Salinas (Ex-POWER OF OMENS) gibt dem Sound eine zusätzliche Dimension. Und hat man sich erstmal an den neuen Mann am Mikro gewöhnt, so fällt der Vergleich zum Vorgänger eigentlich immer mehr zu seinen Gunsten aus.
Chris ist nämlich extrem vielseitig mit seinen Stimmbändern und deckt ein erstaunlich weites Spektrum ab, das von tiefen, warmen Stimmlagen bis hin zum fast schon Halford-verdächtigen Gesang reicht. Und Chris scheint auch eine Vorliebe für FATES WARNING zu haben, denn die Einflüsse in den Gesangslinien sind unverkennbar und stärker denn je, gerade in so wunderschönen Balladen wie 'Face The Fear'.
ZERO HOUR scheinen sich auf ihrem neuen Meisterwerk überhaupt gerne in balladeske Gefilde zu begeben und haben ein geniales Gespür für gefühlvolle Melodien, wie etwa im Refrain von 'The Falcon's Cry' oder dem fast schon zerbrechlich wirkenden 'Embrace'. Und genau diese Kombination aus anspruchsvollen Passagen und emotionalen Melodien macht ZERO HOUR so besonders. Zu keiner Zeit sind die Frickelparts nervig oder gar übertrieben, zu keiner Zeit hat man das Gefühl, hier ginge es nur darum, dass Musiker ihr Können demonstrieren. Nein, ZERO HOUR zeigen sich immer auch gefühlsbetont, und das beweisen sie mit "Specs Of Pictures Burnt Beyond" ganz besonders.
ZERO HOUR sind aber auch raffiniert, wenn es um die Anordnung der Songs geht und lassen jedem Musiker seine Sternstunden. So kommt nach dem Titeltrack, bei dem vor allem der neue Sänger Chris sein Können unter beweis stellt, ein Song, der nicht nur wie die Band selbst 'Zero Hour' heißt, sondern der rein instrumental über zwei Minuten zeigt, was die Tipton-Brüder so drauf haben ... Wow! Die darauf folgende Ballade 'I Am Here' ist dann wieder ein Gänsehautsong zum Träumen und zeigt, wie viel Gefühl Chris in seine Stimme legen kann, bevor man das Album mit einem 8-Minuten Prog-Hammer beendet.
Einziger Kritikpunkt an "Specs Of Pictures Burnt Beyond" wäre eigentlich die relativ kurze Spielzeit von nur knapp 43 Minuten, doch wenn ZERO HOUR uns jedes Jahr mit so tollen Alben beschenken, dann kann man auch diesen kleinen Wermutstropfen verkraften.
Anspieltipps: Face The Fear, The Falcon’s Cry, I Am Here
- Redakteur:
- Caroline Traitler