ZEROBYTE - IX Degrees Of Human Decline
Mehr über Zerobyte
- Genre:
- (Modern) Progressive Metal/Djent
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 13.05.2016
- Emulating Gods
- Kepler 62e
- Cogito Ergo Sum
- Spherical Implosion
- Free Runner
- Edge Of Insanity
- Cosmic Dust
- Mechanical World
- The Awakening
Solides Djent-Debüt mit etwas zu offensichtlichen MESHUGGAH-Referenzen.
Die meisten Deutschen werden Mallorca wohl mit Party, Sonne und natürlich dem unvermeindlichen Ballermann verbinden, doch das ist längst nicht alles was die kleine Insel im Mittelmeer zu bieten hat. Nein, auch hier gibt es eine kleine, aber doch recht aktive Metalszene, die gerade mit den Djent-Metallern ZEROBYTE einen weiteren Vertreter ins internationale Rennen schickt. Bereits im Jahr 2013 konnte das Quintett aus dem kleinen Städtchen Inca mit einer unbetitelten Debüt-EP auf sich aufmerksam machen und sorgte mit den insgesamt drei Songs der Scheibe sogar hierzulande in einschlägigen Genre-Foren für Begeisterung. Nun steht mit "IX Degrees Of Human Decline" endlich der erste Longplayer in den Regalen, der beweisen muss, dass die Jungs auch auf einer vollen Albumdistanz den Erwartungen gerecht werden können.
Die Eröffnung mit dem Djent-Brecher 'Emulating Gods' ist dabei auf jeden Fall schon einmal sehr vielversprechend, wird der Hörer hier doch von feinem MESHUGGAH-Riffing, verqueren Drum-Beats und den voluminösen Shouts von Fronter Albert Rotger standesgemäßg begrüßt. Weiter geht es mit dem wilden 'Kepler 62e', das vor allem mit seinem Stop-And-Go-Rhythmus überzeugen kann und somit schnell zu einem der absoluten Highlights der Platte mutiert. Gleichzeitig offenbart der Track allerdings auch das größte Problem der Mallorquiner, die sich trotz aller durchaus vorhandenen Qualitäten beim Songwriting auf der gesamten Albumdistanz nicht so wirklich von den offensichtlichen MESHUGGAH-Referenzen lösen können.
Los geht es dabei schon beim Artwork von "IX Degrees Of Human Deciline", das doch recht deutliche Ähnlichkeiten mit dem letzten Album "Koloss" der Schweden aufweist. Zusätzlich bestehen auch viele musikalisch Parallelen zwischen dem Quintett und den Genre-Vorreitern, die beim typischen Sound der tiefergestimmten Gitarrren beginnen und sich bis hin zu den Vocals durchziehen, wobei insbesondere Alberts Stimme der von Jens Kidman stellenweise zum Verwechseln ähnlich klingt. Das hält die Jungs natürlich trotzdem nicht davon ab, mit dem grandiosen 'Free Runner' und dem groovigen 'Edge Of Instanity' noch einige echte Höhepunkte rauszuhauen, doch der wirklich eigene ZEROBYTE-Sound, anhand dessen die Truppe innerhalb der Szene eindeutig wiederzuerkennen wäre, der fehlt auf dem aktuellen Silberling eben noch.
Wer sich davon allerdings nicht stören lässt, der bekommt mit "IX Degrees Of Human Decline" ein solide Djent-Scheibe, mit der sich die Wartezeit bis zum nächsten MESHUGGAH-Release wunderbar überbrücken lässt. Damit die Mallorquiner aber auch in der internationalen Szene einen bleibenden Eindruck hinterlassen können, müssen die Jungs auf den kommende Scheiben noch mutiger zu Werke gehen und sich einen eigenständigen Sound erarbeiten. Trotzdem ist der aktuelle Silberling ein guter Einstand, der zumindest das musikalische Potential des Quintetts bestens zur Schau stellt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs