ZEROZONIC - God Damn, Better, Best
Mehr über Zerozonic
- Genre:
- Modern Groove Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mayhem Music/ Indie Distribution
- Release:
- 11.03.2011
- Positivenegative
- Symptoms
- Humane
- Enter Night And Day
- Live Today
- No Tomorrow
- Fake
- Instrumentalcase
- Alcoholic Mayhem
Modern-Groove-Metal aus Norwegen. Viele Inspirationen ergeben manchmal doch einen guten Brei.
Gitarrist Daniel Olaisen, den einige von Euch vielleicht noch als Live-Gitarristen der Band SATYRICON kennen könnten, gründete 2004 die Band ZEROZONIC und legt uns mit "Go Damn, Better, Best" bereits sein zweites offizielles Machwerk vor – zuvor wurden bereits zwei Scheiben in Eigenproduktion veröffentlicht. Damit entführt uns der Klampfer in die Welt des Groove Metal, der Ende der Neunziger seine Hochzeit hatte. Freunde von PANTERA, GURD und Konsorten sollten definitiv jetzt die Ohren spitzen.
Die Norweger haben dabei vor allem viel "The Great Southern Trendkill" gehört und orientieren sich weitestgehend an dieser Schaffensphase der texanischen Vorbilder. Und obwohl es schon viele Bands versucht haben und uns auch im vorliegenden Fall PANTERA musikalich mit beiden Beinen voraus ins Gesicht springen, verpacken es ZEROZONIC sehr ordentlich und entwickeln den Stil sogar noch einen Schritt weiter. Zwar fehlen ihnen insgesamt die charismatischen Riffs und natürlich auch die Originalität, aber speziell im Gesangsbereich sind sie sehr nahe dran. Schreihals Leo Moracchioli bedient sich nicht nur den Stilelementen Anselmos, wie beispielsweise die tief gesprochenen Passagen und vielen Gesangseffekte, sondern besitzt darüber hinaus sogar eine sehr geile Singstimme und überzeugt mit mächtig Kraft in den vielen Brüllparts. Sehr stark.
Immer kräftig an der Rübe drehend und mit gehörig Korn in der Flinte ('Positivenegative', 'Fake', 'Alcoholic Mayhem'), gern auch mal an OVERKILL erinnernd ('Humane'), dann wieder im mächtigen Half-Time-Bereich groovend ('Enter Night And Day') oder auch balladesk daherkommend ('No Tomorrow'), bei dem vor allem Sänger Leo mit einer guten Alternativestimme überzeugt und sogar ein wenig an Zakk Wylde erinnert, schiebt, drückt und walzt das Quartett alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Grundsätzlich ist die Musik auf "Go Damn, Better, Best" sehr linear und geradlinig, was dem Ganzen gegen Ende hin somit ein wenig die Faszination nimmt. Speziell in der ersten Hälfte des Albums haben ZEROZONIC aber etliche abgedrehte und freakige Loops und Samples eingebaut, die das Gesamtresultat enorm aufwerten. Damit dürfte man zwar den Großteil der Puristen verschrecken, mir gefällt das aber bis in die Haarspitzen. An manchen Stellen ist es zwar etwas überladen, lockert aber das starre Konzept trotzdem auf. Sehr gelungen.
Da die Scheibe auch mit einer ordentlichen Produktion ausgestattet ist, sollten Anhänger des Modern-Groove-Metal und offene PANTERA-Fans dem Werk mal eine Chance geben. Bestimmt kein Überflieger oder das nächste große Ding, macht aber Laune und rockt wie die Hölle.
Anspieltipps: Positivenegative, Symptoms, Humane
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach