ZETRA - Zetra
Mehr über Zetra
- Genre:
- Dark Wave / Synthie-Pop
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nuclear Blaast
- Release:
- 13.09.2024
- Suffer Eternally
- Sacrifice
- Starfall
- The Mirror
- Shatter The Mountain
- Holy Malice (Anabel)
- Inseparable
- Gaia
- Moonfall
- Miracle
Grundsätzlich tolle Songs in einer schematischen Dauerschleife.
Es ist womöglich eine tief verankerte Traurigkeit, die als Grundlage für die Existenz von ZETRA benannt werden muss. Zumindest ist mit Blick auf die zehn neuen Stücke davon auszugehen, dass eine derartige Stimmungslage dafür verantwortlich sein muss, dass eine solch ausgeprägte Melancholie in den krativen Prozess eingeflossen ist. Das britische Duo hat in den vergangenen Jahren bereits einige digitale Singles in den Orbit geschossen, sich hier und dort bei den gängigen Streaming-Portalen in Position gebracht und kürzlich dann einen Deal mit Nuclear Blast abschließen können, der nun auch die Veröffentlichung des selbst betitelten Debüts ermöglicht.
Die genannte Traurigkeit verwendet ZETRA gerade zu Beginn des offiziellen Debüts immer wieder, um epische Dark-Wave-Melodien aufzubauen, die von monumentalen Synthie-Pop-Arrangements umgarnt werden, gleichzeitig aber auch mit Widerhaken um sich werfen, die dem Matwerial vielleicht die gänzliche Tiefe nehmen, dafür aber den Zugang zu den neuen Songs deutlich vereinfachen. Nummern wie 'Starfall' und 'The Mirror' bringen auf jeden Fall etwas sehr Klebriges mit, prägen sich umgehend ein und sind auch einige der vielen potenziellen Hits, die ZETRA hier verewigt hat. Doch gerade dieser Klebstoff-artige Effekt entpuppt sich längerfristig zum zentralen Problem des Debüts, weil die beiden Protagonisten im Laufe der Zeit ein klares Schema entwickeln und sich mit Strickmustern befassen, die über nahezu alle Tracks gelegt werden. Dass am Ende nämlich aus dem reinen Erleben keine klare Zuordnung zu Songtiteln und Gehörtem erledigt werden kann, spricht einerseits für die verhältnismäßige Gleichförmigkeit des Materials, aber auch dafür, dass im kreativen Prozess irgendwann eine gewisse Befriedigung eingetreten ist, die dem Act dann auch die Risikobereitschaft genommen hat. Mit dem etwas schwungvolleren 'Gaia' gibt es zwar auch einen kurzen Ausreißer, der sogar mit leichten Beats angereichert wird, doch abgesehen davon schwimmen die Songs von "Zetra" eher wie eine zähe Masse vorwärts, zwar individuell von großer Qualität, in der Gesamtheit jedoch viel zu unbeweglich, als dass man sich von diesem Fluss tragen lassen möchte.
Das britische Zweigespann weiß definitiv, wie man Melancholie mit minimalistischen Mitteln großzügig inszeniert, daran besteht trotz aller Bedenken kein Zweifel. Dass sich ZETRA aber letztlich auf ein sich wiederholendes Schema verlässt, nimmt dem neuen Album einen Teil seines Reizes und gelegentlich auch die Atemluft.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes