ZIERLER - Esc
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2015
Mehr über Zierler
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vanity Music Group
- Release:
- 16.10.2015
- A New Beginning
- Aggrezzor
- Darkness Delight
- Dark to the Bone
- Evil Spirit
- Married to the Cause
- No Chorus
- Rainheart
- You Can't Fix Me No More
- Water
- Whispers
Kurzweilig, spannend, empfehlenswert.
Finn Zierler und seine Mitstreiter Kelly Sundown Carpenter, Bobby Jarzombek, Per Nilsson und Truls Haugen sind ZIERLER. Und ZIERLER ist Progressive Metal. "Esc" heißt das erste Album unter diesem Banner, das Fans von QUEEN bis DEVIN TOWNSEND gefallen dürfte. Ungefähr zwischen diesen beiden Polen bewegt sich nämlich die Musik des ex-BEYOND TWILIGHT-Musikers, der sich hier einmal so richtig austobt. Insofern muss man dem Waschzettel auch uneingeschränkt zustimmen, was die Einordnung der Musik angeht. Eine Prise DANNY ELFMAN und DREAM THEATER darf natürlich nicht fehlen, um den progressiven Sonntagsbraten standesgemäß zu füllen.
Es sei allerdings auch gesagt, dass man kein unbedarfter Hörer sein sollte bzw. keine Angst vor dem akustischen Tornado haben darf, der sich da in 73 Minuten über uns entfaltet. Das spannendste Element an "ESC" ist auch gleichzeitig das am schwierigsten zu erfassende: die Vielschichtigkeit der Arrangements, die aus den SciFi-Metal-Nummern echte Gehirnbrecher machen. Die wilden Breaks werden von rasanten Keyboard-Abfahrten flankiert, ehe sie fünf Sekunden später kurz unter sphärischen Teppichen verschwinden. Nur, um anschließend unisono mit Klampfen und Tasten das Spielfeld erneut umzupflügen.
Im Gegensatz zu manch anderer Platte dieser Machart geht ZIERLER zu jeder Minute geschmackssicher und alles andere als plattitüdenhaft zur Sache. Nur deswegen funktionieren Songs wie 'Rainheart' auch, wo ähnliche Ideen bei anderen Bands nur ein müdes Lächeln auf die Gesichter des Zuhörers zaubern können. Die technischen Fähigkeiten der Musiker tragen selbstredend ihren Anteil dazu bei, dass "ESC" so eine farbenprächtige und gelungene Achterbahnfahrt geworden ist, denn mit Anfängern lässt sich so wirsches Material kaum aufnehmen.
Auch wenn ZIERLER die Welt nicht wie erhofft neu erfinden kann, ist "Esc" auch für Genre-Fans eine spannende Neuentdeckung, bei der man eben nicht ständig grübelt, an welches Vorbild der Song gerade erinnert oder wieso zur Hölle die klaffenden Lücken im Flickenteppich der Stilmittel niemandem im Verlauf der Produktion aufgefallen sind. Kurzum: Kauft den Shit!
Anspieltipps: Rainheart, Aggrezzor, Whispers
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher