ZILL - Wundland
Mehr über Zill
- Genre:
- Rock / Alternative
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Fastball Music / Sony BMG/ Neo
- Drin
- Madeleine
- Wer war hier?
- 2 Minuten Glück
- Sterne sterben sehen
- Schleicher
- Wunderland
- Marios Lauf
- Was brennt
- Haus der Sinne
- Disco in Moskau
Der schmale Grat zwischen Anspruch und Kitsch - vereinigt in poppigen Rocksounds!
Man wird schon vorab sagen können, dass die neue ZILL-Veröffentlichung "Wundland" einige polarisierende Elemente beinhaltet, die das Projekt nicht für Jedermann interessant machen dürfte: Schlichten, sehr dynamischen Arrangements mit gesteigertem Ohrwurmcharakter stehen höhere lyrische Ansprüche gegenüber, was sich auf dieser Scheibe insofern vereinbaren lässt, dass die Musiker mit einem ordentlichen Keyboard-Backing für die nötige Atmosphäre sorgen. Und dennoch weiß man manchmal nicht, ob man das Gebotene nun kitschig oder einfach nur gut finden soll.
"Wundland" ist deutschsprachige Rockmusik an der Schwelle zum Gothic-Bereich, aufgewertet mit Alternative-Gitarren, dann aber auch wieder von vielen nachdenklichen Fragmenten durchsetzt, die die Vielschichtigkeit der Platte fürs Erste beschreiben. Und dennoch bekommt man im weiteren Verlauf von "Wundland" häufiger das gefühl, ZILL würden sich zu stark in stilistisschen Schemen gefangen nehmen und vor allem dem Drang, etwas mehr Energie in die Gitarren zu stecken, konsequent widerstehen wollen.
Manchmal machen die Songs einen gezwungenen Eindruck; es fehlt die Spontanität, da so manche Herzschmerz-Passage einer vergleichsweise lockereren Herangehensweise im Wege steht. Und selbst wenn die wirklich charamanten, immerzu eingängigen Melodien immer wieder einiges herausreißen - irgendwo fehlt die Wärme, die hier den fließenden Transfer zur Ohrmuschel garantieren könnte.
Andererseits werden sich Liebhaber deutschsprachiger Rockmusik sicherlich an den individuell sehr anständigen Songs erfreuen, zumal der Wiedererkennungswert von Stücken wie 'Wer war hier?', 'Madeleine' und dem ausnahmsweise rockigen 'Wunderland' wirklich beträchtlich ist. Aber selbst wenn ZILL keinen durchweg konventionellen Ansatz verfolgen, verdienen die elf Songs nicht mehr als das Prädikat 'gut'. Auch wenn sie - wie bereits beschrieben - für sich betrachtet sehr ordentlich sind!
Anspieltipps: Was brennt, Marios Lauf
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes